Südafrika, Jeffreysbay - Supertubes Jbay 2011

Ein langes Wochenende steht an. Kurzurlaub. Fr und Mo frei genommen und ab nach Jbay. Backpacker gebucht und Viola und Bradleys Kumpel Shaun mit ins Boot geholt. Am Do Abend gehts los mit 3 Surfbrettern auf dem Dacht, 4 Neoprenanzügen in Kofferaum, leckeren Broten und Marmorkuchen im Topf. Die Rückbank schläft und während Bradley fährt hört man gute Musik. Es ist kurz nach 11 als wir in Mosselbay ankommen. Unser Zimmer ist hübsch, wir müde und die Jungs haben den Plan am nächsten Morgen um 5 aufzustehn um zu surfen (ja es kann vorweg genommen werden, dass das nicht passiert). Das einzige was sich um 5 drei Mal regt ist der Alarm in Shauns Handy (den er übers gesamte Wochenende nicht mehr abstellen wird, Gründe dafür sind offensichtlich unergründlich und in mir schürrt sich ein tiefer Hass gegen die Snooze Taste).

Am Morgen dauert es länger als gedacht (meine drei Mitreisenden sind alle nicht von der schnellen Sorte) und das ist umso ärgerlicher, da wir online sehen, dass heute Wettkampftag ist. Es gibt eine World Tour der besten Surfer welche dieses Jahr vom 14. bis 24.07. in Jeffreysbay halt macht. Allerdings finden nicht an allen Tagen Wettkämpfe statt, da diese maßgeblich von den Wetterbedingungen abhängen, also ist es ein ziemliches Glücksspiel nur für ein Wochenende zu kommen, kann es doch sein, dass in der Zeit gar nichts stattfindet. So ist es dann leider als wir in Jbay ankommen, denn die Wellen sind in den 5h unserer Reise fast gänzlich verschwunden. Wir sind ein bisschen enttäuscht, hoffen aber sehr auf die nächsten Tage.

Nachdem wir unseren Backpacker bezogen haben, erkunden wir zu Fuß die Umgebung. Die berüchtigten Factoryshops in denen Nils und ich bei unserem Aufenthalt in Jbay im Dez schon so viel Spaß hatten sind 5min von unserer Schlafstätte entfernt, gleiches gilt für Jolly Dolphin, den Club in dem das Billabong Music Festival stattfinden wird. Heute Mittag hat Shaun erfahren, dass er für alle drei Abende des Festivals 2 Karten gewonnen hat und so decken wir uns auch mit Tickets ein. Dann zieht es Viola, Bradley und mich in den Factorystore. Da der grad umgebaut wird, hat er erstaunlich wenig Mädelszeug und wir kaufen jeweils nur eine Jeans. Der Geldbeutel freut sich. Mit der Beute zurück zum Auto und für einen kurzen Abstecher zu den Supertubes wo wir einen Profisurfer glatt mal sein Board an den Felsen entzweibrechen sehen. Aber wir sind etwas in Eile, also auf zu Spar um fürs Abendessen einzukaufen, kochen, fertig machen und auf zu Jolly Dolphin.

Da meine Mitreisenden wie schon erwähnt, nie in Streß verfallen, spielen La Vi nurnoch 2 Songs als wir ankommen. Einmal zuvor hab ich die im Mercury gesehn und mich sofort verliebt. Tja, hoffentlich ein andermal wieder. Die Tickets für diese Abendveranstaltung sind auf 1000 begrenzt, aber heute Abend sind die gewisslich ausverkauft. Eine Menge Jungvolk treibt sich rum und wir sehen einige die gewisslich noch keine 18 sind ihren Spaß mit viel Alkohol haben. Die Stimmung ist ein bisschen seltsam. Zu viel Teenagergehabe, voll auf Party, Party. Und dann spielen Holiday Murray die andere Band die ich unbedingt sehen will auchnoch so spät, dass mich die Müdigkeit davor einholt.

 

Sa trennen sich Männlein und Weiblein um an den Fähigkeiten entsprechenden Stränden zu surfen. Man genießt das herrliche Wetter und trifft sich am Nachmittag im Backpacker wieder. Nach einer Runde Brandycoke und Tabu geht es zu Fuß zur live Musik. Weniger Gäste dafür noch mehr High School Party. Wir haben eine gute Zeit, aber die Müdigkeit vom Tag im Wasser und mit herrlichem Sonnenschein holt uns alle ein. Und für den nächsten Morgen steht wieder Surfen auf dem Plan.

 

Frühstücken und los. Für Viola und mich erstmal in andere Surferläden, da heute leider wie gestern auch wieder keine Bedinungen für die Profisurfer sind. Dann gehts für Viola leider auch schon mit Julian und Kirsten nach Hause, denn da wird Pauls Abschiedsparty gefeiert (der reist 2 Monate früher ab, da er äußerst unangenehme Bekanntschaft mit einer Spinne macht, die ihn mit dick entzündetem Arm für 3 Tage ins Krankenhaus brachte). Bradley kommt für fast 2h mit mir an den Hauptstrand um später lobend zu sagen, dass ich meine besten Wellen bis jetzt gesurft habe. Ich bin stolz, freue mich, dass das mit dem Aufstehn mit meinem etwas größeren und dickeren Brett wirklich viel einfacher klappt als mit so nem Miniboard für Könner. Dann folge ich den beiden Jungs zur Welle eins hinter den Supertubes. Auch diese bricht sich an Felsen und ist auch wegen ihrer Größe eindeutig zu beängstigend für einen Anfänger wie mich. Ich genieße die Sonne am Strand, die Wärme im Winter und nehme sogar eine leichte Sonnenfarbe mit. Einen Frühabendschlaf später gehts wieder zur Musik, doch dieses Mal sind es eher Oldies die da sind, die Stimmung herrlich entspannt, ich fühl mich pudelwohl. Der Sänger von Just Jinger ( aus SA waren aber schon mit weltbekannten Bands auf Tour), dann ein völlig irrer Kerl mit Beatbox, Mundarmonika, Ukulele und einer Loopstation (ein Aufnahmegerät, dass alles fortwährend abspielt und mit dem man so als ein Mann Band auftreten kann).

 

Mo Morgen unser letzter halber Tag. Heute muss es wirklich sein, ich will Profisurfer im Wasser und in Aktion sehn! Um 9 heißt es 50/50 Chance. Wir drücken die Daumen und als sich die Entscheidung immer weiter verschiebt packen wir das Auto, sagen Tschüss und fahren zu den Supertubes. Als wir dort anlangen, wird gerade verkündet, dass der Contest angesetzt wird. YEAH! Die beiden Jungs halten das bloße zusehn nicht allzu lange aus. Die Wellen sind einfach viel zu gut. Also schnappen sie sich Auto und Bretter und ziehn los. Ich nehme das Gefühl dieser Veranstaltung in mich auf. Nur wenige Meter von mir stehn die besten Surfer der Welt (am Fr haben wir einen aus den Top 10 im Spar einkaufen sehen), es ist als darf man Backstage bei Rock im Park rumlaufen. Und was die Kerlchen dann im Wasser so zeigen ist sehr weit von dem entfernt worauf ich gestern noch so stolz war. Was das feeling dieser Veranstaltung maßgeblich beeinflusst ist, dass man keinen Eintritt zahlt. Man sitzt auf der Tribüne oder am Strand und schaut zu. Kelly Slater, der 10fache Weltmeister ist nicht da, anscheinende hat man es nicht nötig bei der Weltmeisterschaft immer mitzusurfen und ihm scheinen die Wellen in Peru im Moment besser zu gefallen. Nichts desto trotz bin ich tief beeindruckt von den sportlichen Leistungen. Leider liegen mehr als 8h Fahrt vor uns und so müssen sich die Jungs von den Wellen und ich mich vom Event losreissen. Doch anders als in Deutschland verbringe ich hier so viel Zeit im Auto, dass es mir schon fast nichts mehr ausmacht. Doch heile in Hout Bay (in einem leeren Haus angekommen, da Bradleys Eltern im Urlaub auf Sansibar sind) haben wir genug von Auto und Musik. Ein optimaler Kurzurlaub geht zu Ende und gibt Kraft um mit den Späßen Baphs klarzukommen.

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