Südafrika, Kapstadt - Schöner Wohnen auf Südafrikanisch

Schon lange geht das Gerücht, dass sich ein Radiosender mit einer Aktion al la Tine Wittler Baph annehmen will. Die Kinder sollen allesamt zu diesem Zweck auf ein Camp gehen damit sie aus dem Weg sind und umso überraschter sein können sobald sie zurück kommen. Noni (eine der beiden Sozialarbeiterinnen Baphs) hatte irgendwann auch mal fallen lassen, dass wir Freiwilligen, dass Camp zu bespaßen haben, aber weiteres wurde dann keinem von uns mitgeteilt. Da ich diese Woche nur sporadisch in Baph war (hatte Tammy mit doch gesagt, dass ich nur kommen muss wenn ich auch Arbeit auf dem Plan stehen habe und sonst gern daheim bleiben kann), habe ich ganz vergessen, dass es schon dieses Wochenende ist. Also bin ich etwas verwundert als rot-weiß-gestreiftes Absperrband mit den Weg zu Baph auf Höhe der Bäckerei blockiert. Ein Mann meint ich solle doch in den Gassen hinter Baph parken, dass halte ich nicht sonderlich sicher für eine weiße Frau, die allein unterwegs ist, sage ich ihm und er weißt mir einen Parkplatz zu mit dem ich die ganze Straße versperre. Nach eigenem Ermessen, nachdem er weg ist, nochmal umgeparkt (dafür dann den Kommentar bekommen, dass die Wand nachher aber gestrichen werden muss, aber bis dahin bin ich ja schon wieder weg, obwohl mir keiner sagen kann wann dass denn sein soll).

Tammy sieht mich und bedankt sich für meine Unterstützung (ich bin verwirrt).

 

Es wuselt in Baph. Am Haupteingang steht ein Anmeldepult, alle bekommen Namensschilder, mein Auto hat ein Parkerlaubnisschild. Mehr und mehr Leute strömen nach Baph. Überall stehen Baumaterialien herum, die Matratzen der Kids sind schon auf der Straße (ich vermute sie werden weggeworfen obwohl sich der Aufwand wohl erledigen würde, würde man die Sachen einfach um die Ecke ablegen, genügend Townshipbewohner haben als Großfamilie nur eine Matratze).

Leo, Luka und Julia wuseln auf dem Spielplatz herum. Franzi ist gestern als zweite Paul nach Hause gefolgt. Mir wuselt alles zu sehr und ich verziehe mich erstmal in unsere alte Flat um ein bisschen für den wiederauferstandenen Blog zu berichten. Eigentlich bin ich heute nur gekommen um meine Dokumente in Bridgets Hände zu geben, damit sie die Unterschrift Rosies abholt, allerdings sieht es gar nicht danach aus, als ob das heute passieren kann. Aber ich habe ja noch eine Woche offiziellen Dienst dh ich kann das gleiche kommenden Montag, wenn alle Bauarbeiten vorbei sind noch einmal versuchen. Dann wird man ja sehn wie ernst gemeint die Androhungen waren meine Papiere nicht zu unterzeichnen. Ich hoffe wirklich, dass das nicht noch zum Problem wird.

 

Es hämmert und sägt, malt und fräst in ganz Baph. Von neuen Anstrichen (der ganze Woodworkshop steht voll mit Farbeimern), über Regenrinnen und geflickten Dächern bis zu neuen Möbeln in den Clustern. Tammy meinte vorher noch, dass ich unbedingt am Sonntag zur Einweihungsstraßenparty kommen muss, aber ich glaube dann sind schon all die fleißigen Helferlein da um die Kids zu fotographieren, da muss ich nicht auch noch hier sein, obwohl ich schon sehr gespannt bin aufs Endergebnis. Am Montag kann ich mir dann ja alles in Ruhe anschaun, hoffentlich meine Unterschrift+ Arbeitszeugnis bekommen und meine letzten Kleider an eine nette Sissi geben. Und dann wahrscheinlich noch einmal am Freitag kommen und schon ist die Zeit in Baph vorbei. Es ist schon fast August, ich bin schon beinahe ein Jahr in Südafrika. Auf der einen Seite ging es schnell vorbei, doch wenn ich mich daran erinner, was wir alles gemacht haben, was für herrliche Geschichten passiert sind, welche Erfahrungen und Erkenntnisse ich in diesem Jahr erlangt habe, dann muss ich sagen es war ein sehr ereignisreiches Jahr.

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