CT to Vic Falls Tag 3: An der Grenze

Zwei Tage arbeiten als Übersetzer und Camphelfer. Bisher ist zu verbuchen ein deutliches Schlafdefizit und gutes Training der Rückenmuskulatur durch das Tragen der Einkäufe und Campingutensilien für 26 Menschen. 23 Touristen, Partick (unser Fahrer), Norman (seineszeichens Koch) und ich selbst. Mit einem Großteil Deutscher oder zumindest deutschsprechender Reisender habe ich ganz gut als Übersetzer zu tun. Allein dass jeder ein bisschen, aber manchmal dann eben doch nicht alles versteht, macht den Job allerdings wesentlich schwieriger als zu wissen, dass man einfach jedes Wort der zwei Guides übersetzten muss, da jemand gar kein Englisch kann. Denn verständlicherweise ist es für den Rest der Gruppe nicht sonderlich interessant, wenn jeder Satz übersetzt wird. Ich hoffe ich finde die richtige Gewichtung, aber bisher hat sich noch keiner beklagt.

Mi morgens gehts um 5.45 aus dem Bett. Ab nach Cape Town zum Büro von Nomad und auf die Reisenden warten. Partick und unser Truck kommen relativ spät und bald stellt sich auch heraus weshalb. Der Kühler "Marvins" (so der Name des Trucks) macht Probleme und als das Problem nicht mit einfachen Mitteln zu lösen ist wird umdisponiert und ein Bus für die ersten beiden Stops der Reise organisiert. So geht es verspätet und im Bus anstatt im Truck los gen Table View und weiter zum San Volk Kulturcamp. Dieses heißt uns mit Butternusskürbispasteten zum Mittagessen willkommen und bringt uns dann für eine kurze Tour in ein nachgebildetes Dorf der San. Mein erster richtiger Einsatz als Übersetzer beginnt. Eigentlich ist die einzige richtige Schwierigkeit sich alles merken zu müssen um es dann möglichst wortgenau wiedergeben zu können. Aber meine Deutschen sind geduldig mit mir und ich fühl mich wohl. Norman hat mich allein mit den Reisenden losgeschickt und als wir zurückkommen ist Partick mit Marvin da. Wir steigen vom Bus in den Truck und mit mehrstündiger Verspätung gehts auf die Straße gen Cyderbergen. Wir kommen dort erst an als es Dunkel ist ( was den ersten Campaufbau weder beschleunigt noch erleichtert). Norman und ich machen uns ans Essen kochen. Leider gestaltet sich alles sehr zeitintensiv und beim Meeting nach dem Essen bin ich schon ziemlich geschafft und müde. Patrick redet gerne wortreich und leider macht er nicht viele Pausen, dass macht es schwieriger. Meine Müdigkeit trägt auch nicht grade zur Ausnahmefähigkeit bei. Und dann heißt es für Norman und mich noch allein Abspühlen und Aufräumen. An den anderen Tagen werden uns jeweils 3 der Reisenden helfen. Erst nach 12 kann ich meine Sachen schnappen um meinem ausgekühlten Körper eine warme Dusche zu gönnen. Davor wird noch das südafrikanische Zuhause angerufen und mein bester Freund Nils teilt mit mir, dass er an der Uni in Hamburg angenommen wurde, was bedeutet, dass Silvester in Hamburg stattfinden wird. Große Freude für ihn und über die Pläne fürs Jahresende. Wie ein Stein falle ich ins Bett.

Obwohl ich sehr warm eingepackt war ist es am morgen eisig kalt. Die letzten Stunde nach 5 war mehr dösen als schlafen, was nicht meinem gemütlichen Schlafarrangement auf den seitlichen Sitzen des Trucks geschuldet ist sondern viel mehr der Kälte. Eine Stunde früher als die Reisenden aufstehn und möglichst flink und leise Frühstück richten. Patrick braucht so viel Schlaf wie er nur bekommen kann, hat er sich im Etosha doch kürzlich Malaria eingefangen und ist deswegen im Moment auf ziemlich starken Medikamenten. Unsere Reisenden sind nicht pünktlich und somit (und auch wegen der kaputten Tankanzeige die uns nicht warnte, dass wir fast leergefahren sind und wir demnach erst noch genügend Sprit bis zur nächsten Tankstelle organisieren müssen) kommen wir wieder erst leicht verspätet los. Eine Diskussion zwischen den Reisenden der ersten beiden Reihen im Truck und dem nikotinsüchtigen Führerhaus zieht sich über den halben Morgen hin. Die Idee ist des Fenster zwischen Führerhaus und Truck luftdicht zu versiegeln, da Patrick von seinen Medikamenten schlärig wird, kann er seiner Aussage aus nur mit Hilfe des Nikotin wach und konzentriert bleiben.

Mittagessen gibts irgenwo in der Steinwüste, die heute aber so nebelverhangen und kalt ist, dass sie einem keinen Vorgeschmack auf die Kälte in der Wüste gibt. Wir beeilen uns Hotdogs zu machen. Möglichst schnell zurück in den Truck und auf die Straße. Am Nachmittag ein kurzer Shoppingstop in Springbok und dann an die Grenze gefahren. Camp aufbaun, und den Braai (Grillen) vorbereiten. Auch das dauert dieses Mal wieder wesentlich länger als gedacht. Und ich sehe eine weitere späte Nacht heraufziehn, denn Norman will die gesamten Einkäufe und alle Untensilien heute Abend noch in ihre zugehörigen Boxen verpacken damit wir einen festen Platz für alles im Truck etablieren können. Als das endlich geschafft ist, zeigt die Uhr auch schon wieder nach 12. Ich will nurnoch auf meine Matratze im Truck.

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