Thailand, Koh Samui - Ankunft

Ab 3Uhr morgens wach sein. Um 4 Uhr einchecken, dann "House" gucken und ab ins Flugzeug. Davor mich noch herrlich über das Schild amüsieren, auf dem steht, dass die ersten beiden Sitzreihen im Wartesaal für Mönche, Schwangere, Alte und Gehbehinderte reserviert ist. Das alles einem auf Zeichnungen verdeutlicht. Der Flug von Bangkok nach Surant thani dauert nur 1h20 (die ich aber auch verschlafe).

 

Der Flughafen erinnert mich an die Szene aus einem der Jurassic Park Teile als sie mitten im Busch landen und dann wieder starten müssen, weil ihnen ein Rex nachkommt. In die Schlange stellen, Ticket für den Bustransfair plus Fähre nach Koh Samui holen. Eigentlich hatte ich vermutet nur wenige Minuten im Bus zu sitzen, doch ich schlafe irgendwann ein und wir sind immernoch nicht da. Ich habe im Moment nur meinen Laptop mit mir der weiß wie viel Uhr es ist und das ist mir dann oftmals zu umständlich.

Dann vom Bus auf die Fähre die kurz danach losfährt. Hinter uns lassen wir eine Urwaldlandschaft mit Bergen zurück und zum ersten Mal hier kann ich mir das Grinsen gar nicht verkneifen. Diese Urwaldlandschaft überwältigt einfach. Und die Mitreisenden auf der Fähre amüsieren enorm. Hier wird dem Klischee des vielfotographierenden asiatischen Touristen nur zu sehr entsprochen. Herrlich wie sie an der Railing des Schiffes posieren. Schon auf dem Flughafen war mir aufgefallen wie viele der Frauen in, insbesondere bei diesen Temperaturen schrecklich unbequemen, 12+ cm Highheels unterwegs sind. Allerdings geht einem der Grund hierfür schnell auf steht man neben ihnen, denn selbst mit diesen Schuhen sind sie noch einen Kopf kleiner als ich. Doch ein Mädchen hier auf dem Schiff übertirfft das noch. Sie fällt mir zuerst ins Auge weil sie eine RIESENGROSSE Kamera herumschleppt. Das Objektiv kann eigentlich nur dafür gemacht sein die Vögel am mitterweile 20min entfernten Ufer zu fotographieren. Doch dann fällt mein Blick auf ihre Schuhe und ich muss loslachen: Hasenschuhe. Sie hat ernsthaft Häschen mit Ohren als Schuhe. Keine Hausschlappen sondern richtige Sneakers. Mein Highlight.

Mitterweile kann mich kaum noch wach halten. Der Schlafmangel der letzten Tage überkommt mich. Daher verliere ich auch jedliches Zeitgefühl für die Überfahrt. Als wir anladen, lass ich alle die es allzu eilig haben vor und warte. Leider hat das zur Folge, dass alle Sammeltaxis schon weg sind als ich am Ende des Piers ankomme. Doch mit der Hilfe eines Pärchens denen es genauso geht finden wir ein paar hundert Meter weiter rechts ein Sammeltaxi, welches uns für jeweils 50 Baht mitnimmt. Das sind 1,25 Euro. Auf der Karte des Taxifahrers (200 Baht pro Person) habe ich gesehn, dass ich beinahe einmal um die halbe Insel herum muss und so mache ich mich auf eine längere Fahrt gefasst. Ich hoffe nur, dass der Taxifahrer das Hotel bei dem Axels Tauchschule ist auch wirklich kennt. Und als wir dann an Palmenwäldern vorbei fahren, mich der Fahrtwind abkühlt und die Luft auch unbestreitbar ganz anders riecht, da ist alle Müdigkeit vergessen und ich kann nurnoch breit grinsen. Im Moment will ich nichteinmal Musik hören, sondern einfach alles in mich aufsagen, will den Wind in meinen Ohren rauschen hören und das Wasser in meinem Mund zusammenlaufen schmecken wenn wir an den vielen kleinen Essensständen vorbeikommen (ich kann mich vor Müdigkeit nicht erinnern wann ich das letzte Mal etwas gegessen habe, schlechtes Zeichen). 

Und dann hält er wirklich nach geschätzen 45min Fahrt (ich habe immernoch keinerlei Zeitangabe bei mir abgesehn von meinem Laptop, interessantes Gefühl) halten wir vorm Amari Hotel. Und als ich dann das "Discovery Diver" Aufstellschild sehe, da bin ich nurnoch glücklich.

Obwohl ich heute morgen schon um 7 Uhr geflogen bin ist es jetzt halb 3. Das erscheint mir irgendwie relativ spät, unglücklich bin ich darüber allerdigns nicht, denn dh ich muss nurnoch eine Stunde auf Axel warten. Einige Worte mit Axels Chef Eric gewechselt und dann einfach in einem Korbstuhl sitzen. Ich funktioniere wie auf Autopilot.


Als Axel dann vor der Glastür steht, schaffe ich es kaum noch aufzuspringen. Eine lange Umarmung bekommt er trotzdem. Und vom ersten Moment an habe ich keine Bedenken, dass das zwischen uns klappen wird. Axel braucht noch ein bisschen bis wir loskönnen. Aber jetzt wo alles geklappt hat und ich endlich gut angekommen bin ist mir das egal.


Mein Backpack wird in den Fußraum des Motorrollers gestellt und ich sitze hinten auf. Das erste Mal auf so einem Ding. Axel ist mit Sicherheit ein guter Fahrer, aber ich schaue mit leichtem Unbehagen auf meine Knie und denke daran, was mit ihnen passieren würde, wenn etwas schief geht. Doch dann ist auch mein leichtes Unbehagen fast schon wieder egal. Diese Insel ist einfach überwältigend. Und als wir dann vor Axels kleinem, einfachen Häuschen stehen, da strahle ich umso mehr. Wenige Treppen hoch zur gefliesten Veranda, ein L-förmiger Raum, ein einfaches Bad, ein Schlafzimmer, ein Kühlschrank. Alles ganz einfach eingerichtet, kein Klimbimm, ich fühl mich total wohl. Mein Backpack kommt in die Ecke und wir mit kalter Cola auf die Veranda.

Es ist 5 Jahre her, dass ich Axel das letzte Mal gesehen habe und demnach gibt es viel nachzuholen. Doch als er gegen 6 seine Freundin von der Arbeit abholen fährt, schlafe ich in den vielleicht 20 Minuten seiner Abwesenheit auf der Couch ein. Bevor ich ins Bettchen darf muss ich noch gefüttert werden. Zum Glück ist das nächste Restaurant gleich um die Ecke (was uns aber nicht davon abhält wieder auf den Roller zu steigen). Axels Freundin Ta scheint sehr nett zu sein, allerdings ist ihr Englisch nicht allzu wortreich. So unterhalte ich mich hauptsächlich mit Axel als wir in einem der kleinen Restaurants an der Seite der Straße sitzen. Ich bin froh, dass er etwas für mich aussucht, denn mitterweile merke ich wie Übermüdung und Hunger mich schlichtweg doof machen. Mein erstes Essen in Thailand ist dann einfach nurnoch wahnsinnig lecker. Und wieder einmal denke ich, dass man eben doch einfach auf die Locals hören muss, denn als Tourist hätte man sich wahrscheinlich nicht getraut etwas hier zu essen (zwei offene Kochplätze, offene Küche die sicherlich keinen dt Regeln entspricht). Ich fühl mich ungemein wohl.

Und bleibe sogar noch erstaunlich lange wach und unterhalte mich mit meinen beiden Gastgebern. Überwältigt bin ich als mir dann klar wird, dass die beiden sich nicht davon abbringen lassen mich in ihrem Schlafzimmer einzuquartieren und demnach in den nächsten Wochen auf einer Matratze auf dem Boden zu nächtigen. Aber Widerspruch ist zwecklos. Meine Reise war eindeutig eine gute Idee, sagt das Bett in dem ich liege. Und dann schlafe ich für über 17h.

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