Thailand, Koh Samui - Das Inselleben hinter mir lassen

ich verlasse meine Insel. Weg von den Stränden an denen man gut und gerne glauben könnte, dass 80% der Europär ein Tattoo besitzen und keine Ahnung haben wie man unter der Sonne nicht krebsrot wird. Weg vom Markt der mal kurzerhand auf dem Gelände der Tempelanlagen, die ich mit Ta besichtigt habe, stattfindet und auf dem wir einen Abend vor meiner Abreise zum Stöbern, Abendessen und Amüsieren gehen. Weg von den Abendessen in kleinen Restaurants in die sich nur die Touristen wagen, die dahinter gekommen sind, dass das Aussehen einer solchen Örtlichkeit hier wenig mit deren Qualität zu tun hat.

 

Meine unbeschwerten Tage des Insellebens lassen mich selbst schon wieder ein wenig über die Ausmaße meiner Reisepläne staunen und als ich am Abend vor meiner Abreise leider immernoch keinen Couchsurfer habe werde ich leicht nervös, denn die nötigen Dokumente für mein Chinavisum konnte mir Axel auf dem Mac im Tauchshop auch nicht ausdrucken.

Wir haben immernoch wunderschönes Wetter. Leider kann ich das für fast 2 Tage nich richtig ausnutzen, da mich mein Magen aus unerfindlichen Gründen flachlegt. Wiedereinmal bin ich umso dankbarer, dass ich mich bei Axel und Ta so wohl fühle und es keinerlei Problem darstellt, dass ich es einen gesamten Tag nichteinmal schaffe das Bett zu verlassen. Doch da ich am Tag zuvor (12.02.12) offiziell meinen Open Water Schein bekommen habe (und wieder war es nur die Rückfahrt mit dem Boot, dass die Sache ein wenig eingetrübt hat) nehme ich das gar nicht so schlimm. Hab ich meinen Lieblingstauchlehrer danach doch noch schick zum Pizza und Tiramisu essen ausgeführt und wir abends noch einen Markt irgendwo hinter der Buddastatue besucht. An seinem freien Tag fährt Axel mit mir dann über die halbe Insel, wir entscheiden, dass uns die Wasserfälle ein zu großer Touristennep sind, essen Phat Thai, schauen ein paar Felsen an, bei dem ich mich frage wer zuerst zu viel von dem örtlichen Fusel getrunken hat um darin Geschlechtsteile zu erkennen und die dann "grandmother& grandfather" zu nennen. Es ist heiß und schwül und nach meinem Betttag gestern geht es für mich nach unserem Ausflug genau wieder dahin. Leider bedeutet mein angeschlagener Zustand, dass ich nicht nochmal tauchen gehen kann bevor es byebye Samui heißt.

 

Am Donnerstag morgen verabschieden Axel und ich uns mit großer Umarmung und ich kann meinen Dank kaum in zu große Worte packen. Mein Inselerlebnis hätte wohl kaum besser sein können, ich mich wohl kaum wohler fühlen können. Und gerade weil mich meine beiden "Einheimischen" immer wieder an Plätze geführt haben, die man als Tourist entweder erst gar nicht findet oder verkennt ist mein Erlebnis umso wertvoller.
Mit dem Sammeltaxi zur Fähre, mit der zum Bus, mit dem zum Flughafen. Dort finde ich ein erstaunlich billiges und dafür umso erstaunlicher leckeres Restaurant. Ein junger Mann fragt ob er sich an meinen Tisch setzen kann und von da an verbringe ich die Zeit bis zur Ankunftshalle in Bangkok in der guten Gesellschaft des 24-Jährigen, fanzösisch-schweizer Chemikers, dessen hinreißender Ankzent im Englischen mich ein weiteres Mal zu tiefst bedauern lässt, dass ich weder Französisch noch Spanisch gelernt habe (zweiteres soll mir einen Tag später wiedereinmal auffallen).

Mit dem Skytrain in die Stadt und auf die Metro umgestiegen. Mein Rucksack hat zwar nur 13 kg doch zusammen mit meiner Handtasche (alles wichtige + Netbook auch ca 5kg), den 1,5h die es braucht bis ich per Zufall in die richtige Richtung und Seitenstraße laufe um ein kleines Hotel zu finden (habe ich damit doch eine etwas schwierigere Aufgabe, da die Umgebung gesäumt ist von großen schicken Hotels und Botschaften) und in Kombination mit der auch abends um 22Uhr noch gut vorhandenen Wärme, bin ich fix un fertig als ich angkomme. Zum Glück sehe ich wohl auch genau so aus, denn der Mann im Massagesalon kommt extra auf die Straße um mich zu fragen ob ich nach einem Zimmer suche. Wiedereinmal habe ich bis zu diesem Zeitpunkt schon mehrfach verflucht, dass ich in diesem Land nichts lesen kann. Kann man eine Sprache zwar nicht, sie aber immerhin lesen kann man ja wenigstens noch das Wort für Hotel nachschaun. Doch die schwungreichen Zeichen des Thai wollen sich in meinem Kopf noch viel weniger als die gradlinigen (und im Vergleich auch wenigen) Zeichen des Hebräischen einprägen. Ich bin nurnoch erleichtert und im Moment könnte der Mann mir annähernd jeden Preis für ein Doppelzimmer nennen. Mit 500 Baht (keinen 13€) bin ich dann auch vollauf zufrieden. Das Bett ist zwar überseht mir seltsamen Flecken, im Bad steht das Wasser, aber ich habe 2 Handtücher, ein eigenes Bad und einen Balkon, was will ich also mehr. Ich dusche, wasche Wäsche, die auf den Balkon kommt, dann gehts auf um ein Internetcafé zu suchen in dem ich meine dringend benötigten Dokumente für den Visarun ausdrucken kann. Zum Glück geht das um die Ecke und dort finde ich in meinem Postfach dann auch die überaus erleichternde Zusage eines Couchsurfers vor. Die Welt mag mich wiedereinmal. Dann noch lecker Suppe für kaum Geld (50ct) am Straßenstand kaufen und mir dann die Nacht leider mehr wachend als schlafend um die Ohren schlagen.

 

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