Thailand, Bangkok - Visarun & Karaoke

Um halb 7 aufstehn um mich auf den Weg zur chinesischen Botschaft zu machen. Glücklicherweise habe ich von meinem heutigen Gastgeber Matthew ( der mich schon gestern zweimal angerufen hat) erfahren, dass ich am besten schon eine Stunde bevor die Botschaft öffnet dort bin. Damit hat er auch vollkommen recht, denn als ich auf meinem Motorbiketaxi ankomme (google maps hat die Lage der Botschaft um 2 Metrostationen falsch gespeichert), reicht die Schlange gerade bis zu den letzten Treppen. Nachdem ich noch nach einem Bankautomaten für die Visagebühren+Eilantrag gesucht habe, fülle ich meine Dokumente aus und sitze dann lächelnd in der Sonne und höre Bosses "Wartesaal"-Album. Kurz vor 9 öffnen sich die Türen, Sicherheitskontrolle (nach dem Durchwinkenprinzip) und dann einen Stock höher eine Nummer ziehen. Erstaunlich schnell kommt meine an die Reihe, doch genauso schnell werde ich dann mit einem abgerissenen Zettel weggeschickt, denn nein ohne meine ausgedruckte Hinflugbestätigung (der Henker muss wissen was genau daran so ungemein wichtig ist, wenn der Herr doch alle anderen Sachen inklusive Bankstatment hat) komme ich hier nicht weiter. Um die Ecke zum Ausdrucken gehn und dabei nichtmal für die genutzte Zeit online zahlen müssen. Allerdings befürchte ich, dass ich dafür wieder hinten in die Schlang muss, in der sich nachdem der erste Schwung eingelassen wurde, immernoch über 100 Leute befinden. Doch mein kleiner Fresszettel bringt mich an der Security und sogar an der Nummernmaschine vorbei direkt wieder zu meinem Schalterbeamten. Und nachher um 3Uhr darf ich mein Visum dann abholen.

Da ich erst um 12 auschecken muss, gehe ich zurück zu meinem Hotel, packe meine Sachen und versuche die miserabele letzte Nacht wenigstens ein wenig wett zu machen. Als ich kurz vor 12 aufstehe und mein Zeug zusammen sammle um mir dann meine Kaution zurück zuholen, da schlägen mir wiedereinmal die Parallelen zwischen Südafrika und Thailand ins Gesicht. Denn die Frau am Tresen (der sowohl fürs Hotel als auch für den Massagesalon da ist) versteht zwar kein Wort Englisch, versucht dann aber trotzdem mir weiß zu machen, dass ich meinen Deposit nicht wieder haben kann, weil etwas im Zimmer nicht in Ordnung ist. Als ich mit ihr nach oben gehe, zeigt sie mir Flecken auf dem Laken, die zum einen eindeutig schon gewaschen wurden und zum anderen war es ziemlich leicht zu erkennen, dass ich nicht mal im sondern nur auf dem Bett geschlafen habe. Das mache ich ihr auch klar und nach dem zu gehn wie schnell sei nachgibt, war es wiedereinmal "man hats ja wenigstens versuchen können". Amüsant, wenn sie die Laken zu dreckig findet, es ist ihr Hotel, dann sollte sie wohl etwas dran machen. Ich rege mich nicht auf sondern gönne mir stattdessen eine Fußmassage( denn hier ist die nochmal um 1/3 billiger als am Strand auf Samui).

Dann mit Sack und Pack zur Botschaft, Visum geholt, mich dann etwas im Metro/Skytrainsystem verirrt aber letztendlich doch an der richtigen Station rausgekommen. Von dort in der Nachmittagshitze schnitzeljagtähnlich erst zur niederländischen Botschaft und von dort in Matthews Straße.  Da ich keine Hausnummer erkennen kann rufe ich ihn an. Er umarmt mich überschwänglich, nimmt mir meinen Rucksack ab und serviert mir oben in seiner hübschen, kühlen Wohnung eine Schüssel Cornflakes mit Milch. Eigentlich esse ich diese  Kombination nicht, denke mir aber, dass ich das nicht als einen meiner ersten Kommentare bringen kann und versuche mich so an meiner Portion. So schlimm ist das gar nicht, vor allem da ich wirklich hungrig bin. Eigentlich will ich nur duschen, doch wir kommen zu einem richtigen Gespräch, dass uns über die folgenden 2,5h Stunden trägt bis Zen, der spanische Cosurfer dieser Nacht, völlig ausgehungert in die Wohnung kommt. Also gehts gleich los um etwas essbares zu finden (auf einmal meinen beide Jungs kurz vorm verhungern zu sein). Wir entscheiden in einem der Restaurants, welche provisorisch auf den Bordsteinen erichtet werden thaistyle zu essen. Da ich mich mitterweile ganz ordentlich in eben diesen Speisekarten auskenne wähle ich Meerestiersuppe. Die ist dann zwar superlecker, wenn auch so scharf, dass ich einmal sogar zu weinen anfange, obwohl ich sie für Touristen, also nicht scharf bestellt habe. Vor allem der ausgehungerte Zen hat mit seiner Wahl kaum Glück und Matthew scheint mit seinem Essen auch nicht unbedingt glücklich zu sein. Amüsanterweise hat er seine Portion mittelschaft bestellt, sie weniger scharf als meine bekommen und beschwert sich trotzdem, obwohl ich mir denke, dass er schon mehr als sechsmal so lang in diesem Land ist als ich und ich hinter dieses Geheimnis schon in weniger als einer Woche gekommen bin. Doch die Hauptsache ist, dass wir drei uns richtig gut verstehn. Beide Jungs sind irre zuvorkommend und höflich zu mir. Als wir wieder zurück in der Wohnung sind tut Matthew eine Party in der Botschaft um die Ecke auf.

 

Als wir kurz später alle frisch aufgehübscht dort ankommen, sind seine Freunde grad schon auf dem Sprung, wollen aber unbedingt, dass wir dorthin mitkommen. Wohin das ist, davon habe ich keine Ahnung als wir uns auf ein Auto und ein Taxi aufteilen. Es stellt sich heraus, dass die Gruppe von 10 Leuten in einem Einkaufscenter im oberen Stock landet wo sich eine Karaokefirma im Stil von "Lost in Translation" befindet. Jeder kann seinen eigenen Raum buchen und dann dort mit seinen Freunden Karaoke spielen und trinken. Zen und ich fragen uns wie genau wir hier gelandet sind, doch an sich finde ich es ziemlich cool, würde man genau solche Erfahrungen doch als einfacher Tourist niemals machen. Ein hoch aufs Couchsurfen. Matthew macht sich trotzdem die ganze Zeit Sorgen ob wir unseren Spaß haben. Nach geschätzen 2h ziehen wir weiter. Mit dem Taxi zu einer der Partystraßen Bangkoks. Dort dann in eine Shishabar mit live Musik, die zu zwei Seiten offen ist. Ich fühle mich pudelwohl, bringe meine gesamte Gruppe sogar zum Tanzen als ich einfach damit anfange, als die Coverband einen Song spielt der mir zusagt. Im Laufe des Abends wird es drei Bands geben, alle Covern und alle sind damit zum einen gar nicht schlecht und bewegen sich zum Anderen in einer musikalischen Umgebung mit der ich wesentlich mehr anfangen kann als mit Tas Isanmusik-TV. Als sich die lediglich 3h Schlaf der vorigen Nacht bei mir niederschlagen bringen mich die beiden Jungs nach Hause. Matthew überlässt mir die linke Seite seines großen Bettes und die beiden ziehen wieder los.

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Kommentare: 1
  • #1

    Best Juicer (Mittwoch, 24 April 2013 03:33)

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