China, Peking - Das Chinaabenteuer beginnt

Der Weg nach von Bangkok nach Peking war an sich kein Problem. Meine letzten Thaibaht gebe ich für den, in Realtion, wohl teuersten Apfel meines Lebens aus und auch das vollkommen übermüdete Umsteigen in Hongkong meistere ich trotz dem dafür sogar erfoderlichen Terminalwechsel via Shuttelbus. Nils in der Ankuftshalle finden ist dann auch kein Problem und lediglich die Kälte die mir vom chinesischen Winter entgegenschlägt und unser beider Übermüdung lässt noch keine Euphorie aufkommen. Mit der Metro und dann dem touristenüberteuerten Taxi (es scherrt uns nicht) zum Hostel.

Ich bin überaus porsitiv vom Peking Youth Hostel angetan. Hübsches Haus, Gemeinschaftsraum wohlig warm, gute Hintergrundmusik, Einrichtung lässt einen richtig heimelig fühlen. Unser Dorm ist vollkommen in Ordnung, die Betten bequem und die Decke warm. Wir haben sogar ein neu gemachtes Bad mit seperater Toilette und Dusche. Nils und ich sind beide einfach total übermüdet und entschließen uns demnach ersteinmal zu schlafen, dann auf Essenssuche zu gehn und dann wieder zu schlafen um wenigstens einigermaßen in den Rhythmus Deutschland 7h Stunden voraus zu sein hineinzukommen.

Gegen 8 Uhr abends wache ich auf und gegen 9 schaffe ich es dann auch Nils aus dem Bett zu bewegen. Eine 17-Jährige, chinesische Zimmermitbewohnerin schenkt Nils und mir eine ganze Tüte voll Kuchen, als ich erwähne, dass wir uns jetzt zum Abendessen aufmachen. Sie meint, sie habe wohl zu große Augen in der Konditorei gehabt und wäre total froh wenn wir beide den Kuchen aufessen würden. Als Nachtisch gerne, doch ersteinmal muss etwas salziges her. Wo wir das finden können teilt sie uns auch gleich noch mit und unser Streifzug fürht uns zu einer ganzen Essensständereihe. Wir glauben die ersten Anzeichen des herrschenden politischen Systems in der einheitlichen Uniform der  Verkäufer und dem Aussehen der Stände zu sehn, denn offensichtlich gehören sie nicht zusammen, verkaufen doch viele das Selbe. Von leckerem Meeresgetier (ein Spieß mit gebratenen Tinetnfischen für mich) über Nudeln (Nils und ich) bis hin zu so ausgefallenen Sachen wie Schlange, Skorpion und Spinne gibt es alles. Die Preise sind mit 1 bis 4 Euro auch im Rahmen, allerdings doch deutlich höher als in Thailand.

Im Supermarkt, in dem wir auf dem Rückweg zum Wassererwerb (ich finde es seltsam, dass ein hochtechnisiertes Land wie China kein trinkbares Hahnenwasser hat) vorbeischaun überfällt vor allem mich immer wieder das Grinsen. Aber was soll man auch gegen Chips mit Gurken- oder Lemongeschmack sonst sagen. Oder zu der Tatsache, dass man doch ernstlich Alkohol mit eingelegten Spinnen und Schlagen zum Genuss angeboten bekommt.


Am nächsten Morgen verschlafen wir den halben Tag und berechen dann nachdem wir uns ausgehfertig gemacht haben zu einem ausgedehnteren Stadtorientierungsrundgang auf. Es fällt auf, dass die "Innenstadt" Pekings so gar nicht aussieht, wie man sich das vorstellt. Fast ausgestorben, einstöckige Häuser, dann irgendwann eine große Einkaufsstraße aber keine 2min entfernt davon fühlt man sich eher wie in Kornwestheim als im riesigen Peking. Eigentlich wollten wir dafür auch gleich noch die Nationale Kunstgalerie mitnehmen, doch dafür kommen wir 7min zu spät dort an. Doch als sich die verbotene Stadt (an sich ja ganz nett, aber warum hab ich hier nicht mehr Kunstobjekte rumstehen, egal wie oft das hier über die Jahrhunderte schon geplündert wurde und warum zum Teufel brauche ich so viel Hof?) am nächsten Tag als nicht sonderlich stundenfüllendes Programm herausstellt, wissen wir wenigstens schon genau wie wir zu der Galerie kommen. Wir sind vor allem vom zeitgenössischen Teil der Ausstellung welche sich im ersten Stock ( zu Deutsch Erdgeschoss, aber hier zählt man da anders) befindet sehr angetan. Tollerweise wird auch hier dem asiatischen Drang des Fotographierens entsprochen und somit kann ich als Nils im Café eine Pause macht mit meinem neuen Spielzeug Spiegelreflex durch die gesamte Ausstellung toben. So finden ich heraus, dass die Kunst nach oben hin immer älter wird (und auch immermehr einander ähnlich sieht) und kann mich über das seltsame Bodenmuster in den oberen Stockwerken wundern, denn die rotweißen Fließen ergeben doch eindeutig Hakenkreuzmuster. Da wir heute schon aus dem Hostel aus und für 2 Nächte zu Couchsurfern ziehen kehren wir nur für einen leckeren Rosentee und unser Gepäck ins Peking Youth Hostel zurück. Um uns dann todesmutig in die Metro zur Rushhour zu werfen. Die ersten drei Metros müssen wir durchfahren lassen, da wir absolut keine Möglichkeit sehen uns mit unseren Backpacks auf dem Rücken beide in ein Abteil zu drängen. Eine "Lückensucherbahnangestellte" hilft uns dann bei Metro 4. Es geht zu unseren ersten Gastgeber in Peking.

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