China, Shanghai - Laser Tag, Pub Quiz und Nudeln

Annähernd 17 Stunden Zugfahrt im Schlafabteil sind gar nicht so schlimm. Nils und ich sind überrascht wie schnell die Zeit dann doch rum ging. Zwar nehmen die Chinesen im Allgemeinen nicht gerade Rücksicht auf Schlafende (und in öffentlichen Verkehrsmitteln auch selten auf irgendwen sonst), aber da wir durch die Nacht fahren sind dann doch die meisten mit Schlafen beschäftigt.

 

Nach unsere Ankunft haben wir keinerlei Probleme die heutige Schnitzeljagd zu Brians Wohnung zu bewältigen. Dort treffen wir auf eine junge Polin die im Moment hier studiert und übers Wochenende auf Besuch da ist. Brian kommt zwar spät von der Arbeit, erzählt aber, dass das nur daran lag, dass er auf der Couch dort eingeschlafen ist. Vom ersten Moment ist mir der blonde, 2,05m Amerikaner total sympathisch. Und auch seine WG Mitbewohner sind erstklassige Gesellschaft. Es gibt also eine ganze Menge Geschichten und Sprüche, auch beim Abendessen, dass Brian flugs für alle kocht. Und dann gehts auch schon los zu LaserTag. Nach drei Runden bin ich vor allem froh, dass ich nie in den Krieg werde ziehen müssen. Eine Veste mit blickenden Plastikteilen an Schultern, Brust und Rücken sowie einem Plastikgewehr, dass auch blinkt und leuchtet. In einem dämmrigen Raum mit Stellwänden ist Ziel in 15 Minuten so oft mit dem eigenen Laser jemand anderen zum getroffen weiß aufleuchten zu bringen ohne selbst all zu oft getroffen zu werden. Nur in der letzten Runde schaffe ich es überhaupt mehr Leute "abzuschießen" als selbst getroffen zu werden. Aber das ganze ist ein Heidenspaß und zumdem trotz dem "rennen verboten" ziemlich anstrengend. Wir haben nach der Sporteinheit Flüßigkeit dringend nötig. Die Bar hier startet zwar alle 20min die selbe Playlist und ist auch nicht unbedingt billig, aber die Gruppe ist nett.

 

Ich habe schon auf der Zugfahrt bemerkt, dass sich bei mir eine Winterkrankheit anschleicht und in den nächsten beiden Tagen lässt mich dass dann auch den Großteil meiner Zeit auf Brians Couch schlafen. Nur langsam wird es besser und wir fangen an durch die kleinen Gassen zwischen unserem Hochhaus und dem Fluss zu schlendern. Hier, nur ein paar Minuten zu Fuß von Touristenattraktionen entfernt, werden Nils und ich angestarrt, weil wir weiß sind und uns am Donnerstag sogar durch das Essensangebot dort probieren. Die Preise für das Essen, dass man frisch gemacht hier auf oder an der Straße kaufen kann sind mit meistens um einen Euro ziemlich billig und die Qualität ist meistens sehr gut. Wir ernähren uns hauptsächlich von Nudelgerichten und entscheiden uns gegens Kochen, denn es lohnt sich einfach nicht. Wir bereiten höchstens mal einen Obstsalat für unsere gastgebende WG zu oder bringen Gebäckleckereien für alle mit. Sobald ich wieder einigermaßen auf dem Damm bin gibt es eigentlich auch jeden Abend zum Socialiazing. Dienstag Pub Quiz, welches unser Team die Quizantrophs bis auf die letzte Fragen mit den meisten Punkten abschließen. Doch weder Nils noch ich steuern sonderlich viele Antworten bei, denn unser Team aus Englischlehrern ist ziemlich fit. Wir werden zu zwei Geburtstagen mitgenommen, lernen mehrere Clubs und Bars der Stadt kennen, landen Freitagabend sogar als VIPs in einem der schicksten Clubs der Stadt mit herrlichen Blick über die Hochhäuser am Fluß. Tagsüber geht es zu den Museen der Stadt. Die sind meistens nach dem Prinzip "viel hilft viel" ausgestattet. Leider beeindruckt so weder das Shanghai Art Museum noch das Shanghai Museum, wobei zweiteres doch wenigstens einen netten Überblick über die Kunstformen in China gibt. Einzig für das Museum für Gegenwartskunst müssen wir Eintritt zahlen (3€) welcher aber allein schon durch die Lage in einem ziemlich hübschen Park wett gemacht wird. Die Parks hier sind oftmals mit so viel Bedacht und Mühe angelegt, dass man in ihnen wikrlich nur noch durch die Hochhäuserskyline im Hintergrund daran erinnert wird, dass man sich immernoch mitten in Shanghai befindet. Alte Bäume, verschlungene Wege, Bambuswälder, Wasserläufe und Seen mit Kois.

 

Wir fühlen uns pudelwohl in unserem momentanen Zuhause, bleiben manchmal noch eine Stunde länger in der Wohnung um eine weitere Folge House in Gesellschaft zu schaun oder uns beim Nüsse (runde, chinesische Nüsse die nach Schokoladenkeks schmecken) knacken zu unterhalten oder wenn die Putzfrau uns eingeschloßen hat. Wir werden beide die Möglichkeit vermissen bis zur späten Stunde für selten mehr als einen Euro frisch gemacht Nudelgerichte vor unserer Haustüre erwerben zu können vermissen. Shanghai zeigt sich zwar schon eindeutig wärmer als Peking und die Luft ist eindeutig besser, doch uns zieht es weiter nach Süden, immer der Sonne und Wärme nach und zudem sind unsere Flüge ja von Hongkong aus gebucht.

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