Indien, Ranakpur - Dschungelbuchland

Kamal hat uns vorgeschlagen einen Tag kürzer in Jodhpur zu bleiben und noch eine Nacht im idyllischen Ranakpur zu verbringen. So sind die jeweiligen Tagesfahrten auch nicht so schrecklich lang. Das Hotel in welchem wir bleiben hat einen wunderschön gepflegten Garten dafür aber herrlich unhöfliches Personal. Immerhin ist unser Zimmer ordentlich und wir können eine große Waschaktion veranstalten. Dann wird der Wäschedraht mit unseren Kleidern dekoriert und wir lesen im Schatten des überliegenden Balkons. Dank der Zimmer über uns und der dicken Wände ist unser Zimmer auch schon ohne den Ventilator relativ kühl.

 

Um uns ist "Urwald". In der Regenzeit mag dieser Urwald auch den landläufigen Vorstellungen von ganz grün und dicht bewachsen entsprechen, doch im Moment ist er zwar mit tollen Bäumen bestanden, in welchen die Affen toben, aber sonstig vor allem ausgedörrt.

 

Am Nachmittag bringt Kamal uns zum Chaumukha-Mandir (Tempel der Vier Gesichter). Der ist der vielleicht schönste Jainistentempel Indiens. Jainisten sind die, die keiner Fliege was zu leide tun. Manche nehmen das so ernst, dass sie immer mit Mundschutz herumlaufen. In jedem Fall darf man aus offensichtlichen Gründen kein Leder mit in den Tempel nehmen, aber dazu auch keine Schuhe (ok das ist in den Tempeln hier immer so) oder Zigaretten. Zwar kostet der hier keinen Eintritt, aber wie das in Indien so gern gemacht wird, muss man für seine Kamera zahlen (und das ist nicht selten nocheinmal so viel wie der Ausländereintrittspreis). Der Tempel ist der Besuch wirklich wert, wobei man nicht extra für ihn hierher kommen müsste, da es in der Umgebung außer den Tieren (die Fledermäuse in den Bäumen faszinieren mich) nicht wirklich etwas besonderes gibt. Sehr viele tolle Steinmetzarbeiten zieren den Tempel, alles in weißem Stein. An einer Seite der Außenmauer hängen riesige Bienenstöcke. Das Personal vor und im Tempel ist gewohnt unhöflich, aber man tauscht sich darüber mit anderen Reisenden nurnoch belächelnd, im Vorbeigehn aus.

 

Zum Abendessen gibt es Kartoffelgratin auf Indisch mit Brot und ein Tischgespräch mit einer alleinreisenden Wahlmünchnerin. Zum Ausklang des Abends, nachdem wir noch ein bisschen auf unserer Verande gelesen haben, hören wir im Bettchen liegend mit dem drehenden Windmacher über uns Domian.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0