Thailand, Lankawi - Die Geschichte wie Xeni auf dem Segelschiff landete

Es war mein erster Tag an Board eines Segelschiffes. Und ich bin wirklich stolz sagen zu können, dass ich weder Seekrank geworden bin noch Panik bekommen habe, als über uns Gewitter losbrach, als wir noch 1,5h von Land entfernt waren. An sich habe ich keine Angst vor Gewittern, aber mein Hirn hatte doch gewaltig zu rattern begonnen als über uns die Wolken immer dunkler und dunkler wurden. Da fällt einem dann doch unangenehm auf, dass man eindeutig der höchste Punkt in der Umgebung ist und egal wie schlecht man Pysik abgewählt hat, man weiß doch, dass das bei Gewittern sicherlich nicht erstrebenswert ist.


Wie ich hierher gekommen bin ist ans sich wieder eine recht exemplarische Kombination aus Xenia und Couchsurfen. Ich schauen in Penang also nach einem Gastgeber in Langkawi und finde dabei Tom, welcher auf einem Segelboot Couchsurfer aufnimmt. Aus seinem Profil kann ich zwar nicht entnehmen wo genau er ist, aber ich entscheide mich dazu ihm so oder so zu schreiben, denn die Sache klingt einfach zu verlockend. Besonders, weil ich weiß, dass ich nicht sonderlich gut bin mit Booten. Aber meinen Ängsten will ich sicherlich keine Verfügungsgewalt über meine Schritte einräumen. °every fear I swallow makes me small° Peter Gabriel.

Als ich dann meine Mails in Langkawi das erste Mal checke schreibt Tom, dass er am nächsten Morgen lossegeln will und wenn ich doch nur heute schon auf der Insel wäre könnte ich mit ihm kommen. Dazu sagt er aber noch, dass er eigetnlich keinen Platz hat. So genau weiß ich nicht was also die Lage ist und so schreibe ich, dass ich schon hier bin und wenn er mir sagt, er habe noch Platz und wann und wo ich ihn treffen soll, dass ich auch mein schon bezahltes Zimmer für die Nacht sein lassen und an Board springe. Dann höre ich erstmal nichts von ihm.

Ich hatte am frühen Morgen die Fähre von Penang nach Langkawi genommen, erfiere dabei beinahe, finde ein annehmbares (wenn auch recht teures Zimmer) und als ich vor einem Supermarkt mit kostenlosem Wifi sitze läuft Rags an mir vorbei. Er ist mitterweile in Begleitung von 3 KL Freunden und sichtlich enttäuscht als ich verlautem lasse, dass ich mit ner guten Ecke Glück morgen schon wieder weg sein werde. Ich verbringe den Tag den ich in Langkawi habe zu einem kleinen Teil mit schlafen und zum anderen mit Rags Gruppe. Geniale Pizza mit divsersen Kartenspielen, sehr angenehme Gesellschaft, ausgesprochen gute Gespärche. Wir ziehen nach mehreren Stunden vom Restaurant weiter zu einer Strandbar und wundern uns auf dem Weg noch weshalb eine von Rags Malay-Freundinnen eine geschlagenen halbe Stunde braucht um ihren Laptop im Hotelzimmer abzulegen. Doch Rags und ich bemerken es kaum, bis sich herausstellt, dass sie im Badezimmer ihres Hotelzimmers eingeschlossen war, weil das Schloss kaputt ging, als sie es hinter sich schloss (und sie ganz untypisch für finanziell überdurchschnittlich betuchte Südostsaienten hat sie ihr Smartphone nicht jede Minute ihres Lebens in Greifweite). Mit weiteren Verzögerungen (man sollte nicht meinen, dass es sonderlich schwierig ist sich in einer Gruppe von 5 Leuten 15 Minuten nach Norden zu bewegen und sich dabei nicht zu verlieren) kommen wir im super schnuggeligen Babylon ( einer Reggae-Shisha-Stradbar) an. Eine kleine SMS teilt mir mit, dass Tom wohl erst übermorgen lossegelt und es daher echt gut für meine Chancen aussieht und er mich morgen anrufen wird. Ich freue mich irre und Rags lässt verlautem, dass er Tom fragen wird ob er auch noch an Board kommen könnte. Meine Euphorie muss also ansteckend gewesen sein. Ein Gewitter bricht los, doch die Blitze sind so weit weg, dass ich mich nicht beherrschen kann und tanzend im warmen Regen und halb im warem Merr unterwegs bin. Als das Babylon die Lichter um halb 1 auknipst ignorieren wir das, so wie viele andere ersteinmal. Dann zieht unsere Gruppe weiter, liegt am feuchten Strand und würde uns nicht langsam kühl werden, dann hätten wir wohl ohne Probleme einfach alle hier eindösen können.


Am morgen sagt Tom mir einen Platz auf seinem Segeler Optimum Trust zu. Ich packe mein Zeug und verabrede mich mit der Truppe um Rags noch zum Mittagessen. Tom meint je früher ich aufs Schiff komme, desto besser, denn man weiß nie wie lang es braucht um sich bei der Imigration offiziell auszuschreiben und ausgestempelt zu werden. Rags versucht sein Glück leider vergeblich mit einem Telefonanruf bei Tom, der meint aber, dass er mit 3 Passagieren schon recht wenig Platz auf dem Boot hat. Ich finde das ziemlich schade, aber bei den Abschiedsumarmungen sichern Rags und ich uns zu in Kontakt zu bleiben um sich möglicherweise später in Thailand zu treffen. Ab ins Taxi und auf zum Hafen.

Tom wartet schon auf mich, ist ein in die Jahre gekommener Ami, von der Sonne gezeichnete Haut und ein nervöses Zucken in der linken Schulter. Im breitesten Amienglisch plappert er los und ich frage mich wie gut ich mit seiner recht großspurigen Art klar kommen werde. Zugegeben, ich bin schon froh, dass noch 2 Mädels an Board sind.

Aber schon beim gemeinsamen Einkaufen mit Tom und unserem Ausflug zum beeindruckensten Wasserfall den ich in Malaysia bisher gesehn (und über Steine rutschend auch gebadet habe) werde ich warm mit ihm. Ja man könnte ihn wohl recht gut als einen Klische Ex-Militär Ami bezeichen, aber immerhin hat sein Groß an Meinung viele Informationen als Hintergrund. Ich bin gespannt wie sich die Kombination aus seinem großen Ego, den beiden trinkfreudigen Mädels um die 30 und mir in den nächsten Tagen auf engem Raum entwickeln wird.


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