Thailand, Koh Lipe - Boots- und Inselleben

Die ersten beiden Tage Inselleben. Ein Leben das im Rhythmus des Schaukelns der Wellen morgens mit der Sonne in meinem Gesicht zwischen 7 und 8 beginnt. Und das ganz ohne Wecker. Der Schlafrhythmus hat sich schnell auf das frühe aufstehn und zeitiges zu Bett gehn eingestellt, mal ganz abgesehn davon, dass Seeluft und Sonne müde machen. Zudem liebe ich es zwar im Cockpit halb draußen zu schlafen, meistens sogar nur auf meinem Schlafsack anstatt in und mit einer leichten Brise die über mich streift, doch durch den begrenzten Platz auf der schmalen Pritsche schlafe ich nicht im gleichen Maße geruhsam wie in einem Bett.

Vorgestern Nacht hatte ich durch Regenschauern zudem auchnoch dreifach von oben nach unten von unten nach oben und wieder nach unten gewechselt.

 

Man kann wikrlich spüren, weshlab die Seezigeuner ab morgen den Wechsel der Jahreszeiten feiern. Zwar wird es trotz der anstehenden Regenzeit tagsüber immernoch 38° heiß, aber auf unserer OT geht eigentlich immer ein angenehmer Wind, das Meer liegt zum Hineinspringen um uns bereit und die Wolken die häufig am Himmel herumziehen sorgen auch für Abkühlung. Bisher bin ich sogar durch meine Zeit an Board ohne Sonnenbrand gekommen und ich muss sagen auf diese Tatsache bin ich stolz.


Nach der stürmischen Nacht vorgestern, in der wir wohl nur nicht abgedriftet sind, da unser Anker sich hübsch zwischen zwei Felsen verhakt hat, gab es auf Grund der Abwesenheit einer ausreichenden Anzahl von Eiern an Board ein spätes Frühstück an Land. Die Session in Koh Lipe ist gerade stark am Auslaufen und so haben viele Restaurants und Bars schon geschlossen. Auf der ganzen Insel (man kann in 10 Minuten einmal quer über sie laufen) gibt es keinen 7/11 Supermarkt, keinen Geldautomaten (dafür jedoch einen Trick mit dem mir Tom noch Bargeld verschaffen will, im Moment tausche ich bei ihm meine Ringit in Thai Bhat). Es reihen sich an der "Hauptstraße" Massagesalon, Restaurant, Bar, kleiner Supermarkt, "Reisebüro", Friseur, Tauchshop und Bäcker in variierender Reihenfolge aneindern. Am Strand haben noch 4 oder 5 Restaurants und vielleicht ebensoviele Bars offen. Ich habe noch kein Auto auf der Insel gesehn und weiß nichtmal wo man mit den Fahrrädern, die man sich hier leihen kann, hin soll. Ein Boot zu haben erscheint nicht nur perfekt, denn die umliegenden kleinen Insel sind wunderschön, unbewohnt und die Riffs geben herrliche Gelegenheit zum Schnorcheln.
Ich muss lächeln, als wir wieder Leuten begenen, die kein Englisch sprechen, denn in Malaysia ist einem das einfach nicht untergekommen. Zum Frühstück muss Pat Thai her, zum Abendessen teilen Tom und ich uns 1kg Calamari frisch auf Holz gegrillt. Danach liegen wir am Strand und schaun den Feuertänzern zu während das Meer Wellen wirft.


Koh Lipe hat drei Strände: Pataya, Sonnenauf- und Sonnenuntergangsstrand. Wir ankern vorm Sonnenaufgansstrand (daher kitzelt mich die Sonne auch am Morgen wach). Vorm Abendessen haben wir einen Abstecher durch Moskitodschungel zum Sonnenuntergansstrand gemacht (doch die Sonne geht mitterweile hinter einer der umliegenden Inseln unter). In der Trockenzeit sind die Winde anders daher ankert Tom dann auf der anderen Seite, wo die Wellen jetzt zum Teil richtig hübsch hereinschwappen. Das einzig negative an unserem momentanen Ankerplatz ist, dass die Fähre hier an einer Plastikkanisterinsel anlegt und dann die Außenboardmotorlangboote einen Heidenkrach machen, wenn sie die abgezogenen Touristen (jeder muss ohne voheriges Wissen 50 Bhat berappen (kommt der Ausdruck von Kohlhaas?) um die letzten paar Meter) zum Strand gebracht zu werden.

Das Leben der Bootsmenschen im Ruhestand oder Zwischenstop ist ein ruhiges. Man besucht Brian, den ständig bekifften Anfang 30 Iren mit dem guten Kaffee (frisch aufgebrüht, besonderer Zucker und Muskatnuss) auf seinem süßen kleinen Katameran oder das ausstralische Pärchen Lee und Peter(um die 60 Jahre alt) auf ihrem sehr gut in From gehaltenen Segler und trinkt unterm Sonnensegel Tee. Am Strand rennen wir in Curtis, den Ami mit Kat der an Aliens glaubt. Alle haben die Ruhe weg, unterhalten sich übers Abriften, die stürmischen Nächte, den Regen, welches Restaurant noch offen hat und natürlich auch über die anderen Schiffsbesitzer. Auf Toms Boot OT (Optimum Trust) gehören gegen 16 Uhr die ersten Getränke zum guten Ton. Rum und Ananassaft, aber auch toller Rotwein sind die Spezialitäten. Dazu gibt es jeden Morgen 1h BBC Broadcast und nach dem Schnorcheln oder Inselwandern ein obligatorisches Entspannen und mit Musik im Ohr wegdösen während man im Cockpit liegt und der brennenden Mittagssonne so gut wie möglich entflieht.

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