Thailand, Koh Samui - Inselleben & Reiseplanung

Wir verleben eine herrlich entspannt Zeit bei Axel. Seine Freundin Ta ist auf Besuch zu ihrer Familie in den Norden gefahren und so sind es nur Axel, Rags und ich. Tagsüber schlafen wir Reisenden erstmal aus, dann verbringe ich den ganzen Tag auf der Veranda in der Sonne oder gehe zum Stand. Ich muss einiges organisieren und regeln und hier zuverlässig, schnelles Internet und genügend Ruhe zu haben sich auch über einen längeren Zeitraum konzentrieren zu können, hilft ungemein.

Abends gehen wir immer zusammen Essen. Immernoch ist meine Liebe zum thailandischen Essen ungebrochen. Mittags laufe ich meistens die Straße entlang zu einem neu eröffneten Restaurant und porbiere mich ein wenig durch deren Karte. Abends geht es dann immer noch in eine Bar, oder mehrere, zum Pool spielen, oder am Strand ein Bier trinken. Aber auch mal Tischkicker und mehrmals in meine Lieblingsbar mit rundem Pooltisch und Jenga und Vier gewinnt. Axel und Rags können sich richtig gut leiden und Rags verbringt die meiste Zeit tagsüber im Haus, was ihn ziemlich pflegeleicht, wenn auch passend zu seiner Art, leicht seltsam macht. Er meint er ist mit schreiben beschäftigt, also lass ich ihn in Ruhe, bringe nur ab und an mal ein Glas Wasser oder stelle ihm Wassermelone vor die Nase.

 

Ich bekomme weiteres über meinen noch anstehenden Englischtest TOEFL heraus und melde mich für böse 160€ verbindlich für einen Testtermin in Stuttgart an. Da ich dann ein festes Datum für meine Rückkehr habe, buche ich auch die Flüge drumherum. Ein schreckliches Ausbaldovern ist das, denn die Flugpreise ändern sich täglich und so recht weiß ich am Anfang noch nicht wo ich noch überall hin will. Doch dann erleichtert Airasia mir meine Entscheidung mit einem Angebot: Kuala Lumpur – Tokio und zurück für unter 300 Euro. Da kann ich nicht anders als ja sagen. Also buche ich. Und dann verlocken die Phillipinen auch zu sehr, als dass ich sie links liegen lassen könnte, also muss ich eben nach Japan von KL aus dahin fliegen. Zurück gehts dann über Singapur, weil mein Heimflug von dort aus am billigstens ist. Rags verliebt sich auch in die Tokyo-Idee und bucht einen früher gelegenes one-way-ticket.

Ich genieße das leichte Inselleben und buche gleichzeitig noch einen Flug mit dem ich schon sehr lange geliebäugelt hatte: von Kuala Lumpur nach Bali. Seitdem ich Ende Januar Airasias Flugstreckenkarte angeschaut hatte und sah für wie wenig Geld man ins surfgeschichtenumwogene Bali fliegen kann hat mich die Idee nicht losgelassen. Und jetzt denke ich mir, dass mach ich. Ich finde auch noch ein Surfcamp, welches von einem Deutschen erst vor einem Jahr eröffnet wurde und denke mir, die Woche Urlaub vom Reisen gönne ich mir. So formt sich hier der gesamte Rest meines Trips aus. Es ist seltsam jetzt für alles, bis auf meinen Flug raus aus Indonesien, gebuchte Flüge zu haben, dh nicht mehr wie vorher jeden Tag entscheiden zu können „gehen oder bleiben“, aber gleichzeitig hat es auch etwas beruhingendes zu wissen, wann man wieder Daheim sein wird. Denn ich realisiere, dass sich die Monate die ich jetzt auf Reisen bin, wie ein Jahr anfühlen. Es muss wohl daran liegen wie viel ich mich bewegt habe, wie viele verschiedene Eindrücke auf mich eingeflutet sind, auch daran, dass mich so vieles zum Nachdenken und Reflektieren gebracht hat. Ich fühle, dass so einiges nach dieser Reise noch weiterrattern muss, dass ich nicht genügend Zeit habe meine Eindrücke in den paar Stunden, die ich Nachts schlafe und keine weiteren anhäufe, entgültig zu bewerten und einzuordnen. Es sind aber auch so viele verschiedene Kulturen, so viele Geschichten, so viele Menschen, auch ungewöhnliche, denen ich begene. Und gleichzeitig laufen bei mir auch immernoch die Gedanken an meine Familie und an meine Zukunft parallel. Ich bewerbe mich um ein Zimmer in einer der Uni-WGs, muss mich noch um meinen Studiengeldrückerstattungsantrag kümmern, muss herausfinden, was genau der TOEFL von mir wissen will. Es ist etwas anderes mit ganzen Kopf nur im Reisen zu sein, nur sich selbst und den Weg ausbaldovern zu müssen. Ich habe beides. Eine Doppelbelastung würde ich es nicht nennen, aber es bedeutet eben, dass ich mich über eine Auszeit freue, über Zeit in der in ungestört einiges tun kann, dass schon länger fällig und notwenig ist. Auch meine Mails bleiben leider manchmal wochenlang liegen. Und da ich weiß, dass ich für die meisten „dann ja sowieso gleich wieder für so lang so weit weg sein werde“ ist es mir umso wichtiger meine Freundschaften und Kontakte in meine erste Heimat aufrecht zu erhalten.Und hier auf Samui kann ich all das notwenige mit einem guten Stück entspannten Inselleben verbinden und das zudem noch bei Axel, der mir mitterweile wie Familie vorkommt.

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