Indonesien, Kuta (Bali Manik) - Reisegesellschaft und -ideen finden

Ende des Urlaubs und das Reisen geht weiter. Ich muss sagen ich bin irgendwie froh, dass ich wieder in Bewegung bin. Montag Morgen gab es noch ein letztes Mal surfen und da die Wellen noch schlechter als am Tag zuvor angesagt waren(und das war sehr viel auf dem Wasser sitzen und zT eine halbe Stunde auf sehr mittelmäßige Wellen warten) sind es nur zwei Franzosen und ich, die sich heute mal Manne in die Wellen schubsen lassen werden. In Balangan angekommen stellt sich, je länger wir im Wasser sind, heraus, dass er Ozean doch mal wieder eine launische Dame ist und sich daher ungern vorraussagen lässt. Denn die Wellen werden zunnehmend besser. Das bedeutet zwar auch, dass zunehmend mehr Menschen um uns im Wasser sind, aber da die Wellen in Balangan alle auf einer Höhe und über eine mehrere hundert Meter Breite brechen, verteilen sich die geschätzen 70 Surfen sehr gut. Ich habe heute einen guten Tag, bekomme ein richtig gutes Gefühl auf meinem Board und einige sehr hübsche Wellen. Die werden je länger wir im Wasser bleiben auch immer größer und die Augen von Surflehrer Manne fangen an zu leuchten wenn er uns weiter hinaus scheucht, damit die Wellen nicht über uns brechen. Ich genieße es in vollen Zügen, werde durchgespühlt und kann zwar immernoch das Reef, von welchem mich nur 1,5 Meter Wasser trennen, nicht vergessen, aber will trotzdem eigentlich nicht aus dem Wasser. Wieder einmal leuchtet mir die Erkenntnis, dass Surfen wirklich ein Sport für mich ist, obwohl ich doch eigentlich zur Vorsicht tendiere, aber die Tatsache, dass ich ein guter Schwimmer bin, scheint mir genügend Selbstvertrauen zu geben und surfen an sich macht eben süchtig. Und man muss ja noch lange nicht immer die nächstgrößere Welle suchen.

 

Als wir vom Strand kommen, ich geduscht habe, heißt es raus aus Kamafari und sich mit Dave treffen. Von dem habe ich leider keine genaue Adresse und da er keine Handynummer hier hat könnte alles weitere etwas komplizierter werden, aber das wird man dann sehn. Ich teile mir ein Taxi mit einem anderen Campbewohner und suche dann zusammen mit dem Taxifahrer die Adresse. Doch leider ohne Erfolg. Dann laufe ich ein wenig durch die Gegend und frage, doch auch das erstmal ohne Erfolg.

Ein junger Mann quatscht mich von der Seite an. Und erst will ich ihn irgnorieren, zeige ihm dann aber doch meine Adresse. Und er meint „da wollt ich sowieso in die Gegend, hüpf drauf“, er meint sein Motorrad. Ich frage, ob er das erst meint. Tut er. Es ist schon dunkel und ich habe wenig Lust mit meinem Rucksack planlos durch die Gegend zu stieflen, also was solls. Ich komme dann auch vor einem Hotel an, dessen Name beinahe gleich ist. Doch auf Nachfrage kennen die keinen Dave aus San Fran. Hmm. Ich frage noch im Nachbarhotel (der zeigt mir sogar seine ganze Belegungsliste) und denke mir dann, dass mir jetzt nichts anderes übrig bleibt als Dave eine elektronische Nachricht via Internet zu schicken. Ich gehe in ein Cafe, bestelle etwas zu essen und finde dann eine Nachricht von ihm. Es ist das Hotel vor dem ich abgesetzt wurde und jetzt habe ich auch seine Zimmernummer. Also bezahlen und um die Ecke gehn. Es ist schon ein wenig seltsam an seiner Türe zu klopfen, denn an sich habe ich ihn erst einmal getroffen. Aber vom Moment als er die Tür aufmacht und wir zu reden anfangen ist alles cool. Wir gehen zu Daves Restaurantbesitzergekanntschaft Benny zum Abendessen und dann mit einem Bier zum Strand. Zurück auf dem Zimmer gibts dann noch einiges Mehr an Reisegeschichten während wir 2h lang Karten spielen.

 

Dave schläft noch, scheint ich habe die Tendenz mich mir männlichen Mitreisenden einzudecken die Blog freundlich sind (Fehleinschätzung! wie sich später herausstellt), da sie mir am Morgen Zeit zum Schreiben geben und ich so endlich auch jetzt wieder meinen Blog auf Vordermann bringen kann. Ich sitze also auf dem Durchlaufbalkon vor unserem recht maroden Zimmer, es ist Viertel vor 11 und ich kann den Geruch der Räucherstäbchen vom Tempel über der Straße riechen. In Bali werden jeden Morgen, ob von jedem Haushalt oder nur von jedem Geschäft konnte ich noch nicht erfahren, kleine Körbchen gefertigt, welche mit Blüten, Gras, ein wenig Reis, einer Zigarette und einer Müntze, o. Ä. aber eben immer mit mindestens einem Räucherstäbchen, hübsch ausgelegt werden. Die kommen dann vors Haus in die Einfahrt oder hier im Straßengeflecht Jalan Poppies 2 scheinen sie eben am Tempel ausgelegt zu werden. Die Gegend in der ich jetzt wohne erinnert mich übermäßig stark an vergleichbare Touristenstraßen in Bangkok, wo sich Laden an Restaurant an Club aufreiht. Es stellt einen deutlichen Szeneriewechsel dar, nach meinem hübschen, sauberen und ruhigen Kamafari. Auch das Klientel hier ist nicht so ganz meins, denn ganz offensichtlich sind die meisten hier zum Party machen da. Einge davon verirren sich dann auch tagsüber ins Wasser, sicherlich, ein Surfer ist eben noch lang kein Backpacker oder auch nur cooler Geselle.

 

Der einfachste und billigste Weg auf Bali rumzukommen ist, sich ein Motorrad zu mieten. Selbst ich könnte eine kleine Maschine fahren, aber da Dave einen Motorradfürherschein hat, bin ich heilfroh das Fahren ihm zu überlassen. Wir erproben das Ganze erstmal mit Tagesausflügen. Dave hat eine Karte mit eingekreisten Touristenattraktionen von der örtlichen Polzei bekommen (als diese ihm zur eigenen Arbeitsersparnis ein gefälschtes Dokument über einen gestohlenen Führerschein ausgestellt haben). Also fahren wir das erste Mal in die Berge, zu einem See, machen ungemein viele Bilder auf dem Weg und pobieren Erdbeerpizza. Leider haben wir die Temperaturen in den Bergen deutlich unterschätzt und so bibbern wir auf der Rückfahrt ab Einbruch der Dämmerung ziemlich.

An einem anderen Tag geht es zu einem Nebeltempel in den Bergen, an Reisfeldern vorbei. Dave hat sich in Kuala Lumpur eine Kamera gekauft und so sind wir beide ziemlich begeistert von den vielen Gelegenheiten Bilder zu machen. Der einzige Nachteil an unseren Tagesausflügen sind die langen Heimfahrten. So kommt auch die Idee auf, eine längere Tour zu starten, bei der wir uns dann eben Abends wo anders was zu schlafen suchen. Denn wir beide genießen es, von den Touristen wegzukommen, in Gebiete, wo wir angestarrt werden weil wir Weis sind und wo sich die Leute total freuen, wenn wir bei ihnen Abend essen. Ich glaube, dass uns beiden die Idee so gut gefällt, dass wir das sicherlich angehen werden.

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