Indonesien, Sengigi - durch die Berge zur Küste

Morgens gehts nach Ananaspfannkuchen zum örtlichen Wasserfall. Dave ist heut morgen vom Muezzin geweckt worden. Da er noch nie in einem muslimischen Land unterwegs war, kennt er den Wecker noch nicht und hat sogar fasziniert ein Video aufgenommen. Ich habe einfach weiter geschlafen, denn die zwei Moscheen am Ort sind wirklich nichts im Vergleicht zu dem Lärm der jeden Morgen in Istanbul statt findet.


Auf der Suche nach einem Kaffeehaus am Ort haben wir eine weitere sehr seltsame Begegnung mit einem Einheimischen, der erst meint, dass wir da nicht weiter dürfen und dann nach mehreren Sätzen geradebreche auf Englisch und keiner Eklärung mit einem Mal nurnoch dämlich grinst und meint, wir könnten dann doch da weiter fahren. Doch dort findet sich kein Kaffeehaus. Also zur anderen Straße, die uns laut Karte zum Wasserfall führen wird. Den Feldweg kann man schon nichtmal mehr Weg nennen, aber als wir ein verblasstes Nationalpark-Schild sehen und dann eine Frau auf uns zukommt um uns Geld fürs Parken und den Eintritt abzunehmen, da wissen wir, wir sind auf der richtigen „Straße“ gekommen. Immerhin sehen wir dann weder auf dem Weg noch am Wasserfall selbst irgendwelche anderen Menschen. So können wir unsere Sachen ablegen und nur mit den Kameras über große Felsen klettern um zum trockenen Teil des Flussbettes direkt vor dem Wasserfall selbst zu kommen. An sich war der in Gitgit eindeutig beeindruckender, aber der ihr hat etwas ganz für sich, wohl weil wir ihn ganz für uns haben. Die Bilder hier werden weniger mystisch, sehen mehr aus, als würden man sich in ein Rehlein verandeln, trinkt man nur aus der Quelle.

 

Und dann entscheiden wir uns den Weg durch die Berge zu nehmen und vielleicht heute Nacht noch überzusetzen, auf eine der im Moment so gehypten Gillis. Das Buch ist wenig spezifisch was den öffentlichen Schiffsverkehr betrifft. Aber wir wissen immerhin in welchem Ort die Schiffchen ablegen sollen und wir wissen, wir wollen durch die Berge fahren. Zum Glück ist Dave mitterweile ziemlich gut geworden in der Komunikation mit unserem Bike, denn die Straße ist ähnlich steil, wie die bei der unser vorheriges Bike aufgeben musst, nur wesentlich länger. Schnell stellen wir fest, dass der größte Vulkan Indonesiens weitaus beeindruckender ist, als sein Geselle auf Bali. Das liegt aber auch zu einem guten Stück daran, dass Lombok bis auf den Vulkan topfeben ist. So erbene sich die Formationen um den Vulkan alpengleich, obwohl er nur etwas über 3000m hoch ist. Natürlich verändert sich auch das Klima wieder schlagartig, Kurve um Kurve wird es kühler. Und auf beiden Seiten des höchsten Punktes der Straße bietet sich uns dann ein gewaltiger Anblick. Und wir kommen noch grade richtig, denn wir erwischen die letzten Momente mit genügend Licht um ordentliche Bilder zu machen.

Doch leider wird unsere Fahrt uns noch viel weiter tragen heute. Zum Glück ist Dave heute voller Fahrerenergie, denn ich nicke mehrfach halb hinter im ein. Die Sonne ging noch vor 7 unter und am Ende sind wir noch fast 4h auf dem Bike, bis wir endlich in Sengigi ankommen. Das ist zwar um einiges weiter südllich, als wir eigentich wollten, doch auf dem Weg hat man uns gesagt, die öffentliche Boote fahren nur tagsüber und dann konnten wir keine Unterkunft finden. Da wir an einem Resort nach dem anderen vorbeigefahren sind, zumindest auf dem letzten Teil der Strecke, verwundert uns das nicht. Doch die vielen Stunden, die wir heute auf dem Bike verbracht haben sind einfach zu viel. So nehmen wir das erste erschwingliche Zimmer, dass uns angeboten wird. Auch wenn wir dann im Bad lautstarke Tiergeräusche haben. Ob das an einer Katze auf dem Dach oder Rattengetier im Gebälk oder den Wänden liegt können wir nicht ergründen, aber ich bin so müde, dass es mir egal ist, solange heute nacht nur nichts in mein Bett krabbelt.

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