Indonesien, Gilli Trawangan - auf zum Inselchen

Das Tier im Dach hat uns während der Nacht nicht besucht und nachdem wir unser heiß geliebtes Carrefour-Nutellaglas mit den Bananenpfannkuchen, die es zum Frühstück gibts geleert haben, brechen wir gen Fähre auf. Dave stockt seinen Vorrat an Antibiotika (nimmt er nachdem er vor über einem Monat einen Motoradunfall hatte und sich, die noch immer offene Wunde am Schienbein entzündet hat) auf und findet dabei heraus, dass man wohl sogar mit den Apothekern verhandeln muss, denn sie haben ihm in Kuta, Bai doch glatt mal das 8fache des eigentlichen Preises berechnet.

Als wir jetzt bei Tag die Küstenstraße von gestern entlang fahren, erklären die wunderschönen Strände weshalb hier ein Resort neben dem nächsten stehen. Hätten wir Surfbretter dabei könnten wir sogar 2 oder 3 sehr schöne Wellen surfen, auf denen sich im Moment kein anderer befinden würde. Aber wir sind ja auf der Suche nach dem Hafen für die öffetnlichen Boote. In einer Bucht, in welcher wir gestern mal kurz nach einer Schlafmöglichkeit gefragt hatten, sehen wir Busse und Ströme von Weisen, doch der Hafen ist nicht zu erkennen. Wir fragen Einheimische und bekommen die Antwort, dass der in der nächsten Bucht 2km weiter ist. Und auf gut Glück entscheiden wir uns dort die erste richtige Straße nach links Richtung Strand zu nehmen und kommen so zufällig genau richtig raus. Man sollte ja meinen es gibt ein Schild, dass auf den offiziellen Hafen hinweist, naja aber die gibts ja auch für die Baustellen nur ab und an. Immerhin finde ich dann im offiziellen Hafenamt zwei sehr hilfsbereite junge Frauen und kann für 10 000 Rupia (1 USD oder 0,75€) pro Ticket die Überfahrt erwerben. Ein Boot legt ab sobald sie 25 Passagiere haben. Wir finden gerade noch jemanden bei dem wir unser Bike für die Nacht unterstellen und dann gehts auch schon an Board. Natürlich sind wir die einzigen Weisen, immerhin ist noch eine Reisegruppe Frauen an Board, aber sonst sind es nur einheimische Männer, ganz viele Kartons mit Wasserflaschen und Paletten mit Eiern. Die 7km Distanz macht das Holzboot in geschätzten 20 bis 30 Minuten. An Land hinter uns lassen wir dunkle Regenwolken zurück. Vor uns liegen Tavangan, Meno und Air die zusammengefasst „die Gillis“ genannt werden, was an sich aber wenig sinnig ist, heißt „gilli“ doch schlicht und einfach nur Insel und wir befinden uns in einem Inselstaat, wo sie nichteinmal genau wissen, was sie alles als Insel zählen sollen und es somit nur sehr unterschiedliche Angaben im Vierstelligen gibt. Eine Menge Leute, die man auf Bali oder Lombok trifft, sagen einem, dass man unbedingt auf die Gillis gehen muss. An sich hört sich das Konzept „keine Polizei, keine Motoren, kein Stress“ ja echt gut an und ich bin ziemlich gespannt auf das sich bietende Bild von Pferdekarren und Fahrrädern, statt Motorrädern und Autos.

Dave und ich haben brennenden Hunger als wir die Überfahrt im Holzboot geschafft haben und finden in einem der kleineren Gässchen ab der Hauptstraße billige, gute, lokale Spezialitäten (gekochtes Grüngemüse mit Erdnusssoße und Reis). Die Zimmersuche wird dann mit Verhandlungen etwas länger, aber am Ende haben wir ein super Zimmer mit Frühstück für 80 000 Rupia (6€). Nach einer Erfrischungsdusche in einem der besten Bäder der gesamten Reise geht es auf Erkungungsgang. Die Insel sieht ungefähr so aus wie man es uns geschildert hat. An der Hauptstraße entlang Geschäfte und Restaurants, alles mit ziemlich gehobenen Preisen. Im Süden sind die Resorts, aber auch eine surfbare Welle, die ist morgen für uns! Es hat etwas uriges, wie die Pferdekarren durch die Straßen hopern, aber Dave und ich bekommen das Touristengewusel schnell über. Schon am Frühabend, nach einem Schlemmeressen an Ständen (frisch gegrillte Red Snapper und Calamari plus mehrere Portionen gemischte Gemüsezubereitungen), als wir mit einem Bier am Strand sitzen anstatt in einer der Clubs or Bars, wir uns klar, dass wir es beide überhaupt nicht schlimm finden morgen schon wieder zu gehn. Wir würden uns beide wohl so entscheiden auch wenn es mein Zeitplan nicht vorgeben würde. Denn klar sind Meer und Strand hier sehr nett, aber mehr gibt es auch nicht zu tun. Noch dazu liegen uns die Art der Besucher nicht gerade (sie haben nichts mit dem gemein, was wir die letzten Wochen tun) und alles ist unverschämt teuer (naja mit Ausnahme unseres Zimmers vielleicht).

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Andreas (Freitag, 22 Juni 2012)

    Die Landfläche Indonesiens verteilt sich auf 17.508 Inseln, von denen 6.044 bewohnt sind. Die Hauptinseln sind Sumatra, Java, Borneo, Sulawesi und Neuguinea.

    lt.Wikipedia