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Es sind 5 Monate. Und das Erste was mir auffällt ist, dass die Luft hier ganz anders riecht. Deutsche Luft ist sogar am Flughafen am Sommermorgen frisch und hat beinahe einen Geschmack von Daheim.

Und am Infoschalter der DB muss ich dann mit dem Mitarbeiterinnen schmunzeln, denn wie man es den Deutschen so schön nachsagt, sie nörgeln und beschweren sich und das dann natürlich vorzugsweise bei Schalterbeamten, die sich mit Sicherheit nicht die Änderung im Reservierungsmodus der Bahn ausgedacht haben. Ich bekomme umgehend und total freundlich mein Ticket ausgedruckt, welches ich online gekauft hatte. Und so sitze ich dann mit meinem Rucksack, welcher tapfer die ganzen Flüge überstanden hat im Flughafen und schiele auf das belegte Brötchen, des Mannes neben mir, denn schon von hier kann ich riechen, dass es besser schmeckt, als alles Brot was ich auf diesem Trip hatte. Na wobei, ich will Indiens Naans und Roties doch nicht so diskreditieren. Ich freu mich auf zu Hause und zugleich war es vorher schon am Flughafen in Singapur ein seltsames Gefühl zu wissen, jetzt ist es vorbei. Keine Adressen mehr suchen, nichtmehr hinter die Geheimnisse von Ticketmaschinen öffentlicher Verkehrsmittel kommen, nicht mehr nach dem nächsten 7/11 ausschau halten um Wasser zu kaufen oder nach einem Straßenstand mit Essen. Keine Couchrequests mehr und keine Backpackergespräche mehr, nicht mehr meine Grunddaten in Englisch und 3 min ausdrücken, jeden Tag mehrfach. Zurück kommen zu einem stehts gefüllten Kühlschrank, einer Wohnung in der ich immer gute Gesellschaft vorfinde und zugleich immer die Option habe allein zu sein. Zurück zu dem zu wissen wie ich von A nach B komme und wie lange das brauchen wird und was es kostet, zurück zu gewisslich nicht mehr als irgendwer anders zahlen müssen nur weil ich weiß, ein Mädchen oder blond bin. Zurück zu „mit dem Fahrrad durch die Stadt“, zu Menschen bei denen meine Gespräche tief tauchen können ohne 2h Vorstellungsvorlauf. Zurück sein im Sommer in Deutschland, mit einem Herz in dem ich schon wieder das Fernweh wachsen spüre, in dem die Vorfreude auf meine Sommergäste sprudelt, und etwas was schon an Euphorie herankommt, wenn ich an mein großes Abenteur Schottland denke. Aber vor allem freue ich mich auf 2 Monate mit den Menschen die ich liebe, denen die mein Leben bereichern und Kilometer die uns trennen, es nie wirklich vermögen. Meine Familie, deren Wert einem in Abwesenheit und vielleicht noch deutlicher durch die Familienstrukturen, welche mir auf dem Weg begegneten, mir immer mehr zu ständigem Bewusstsein steigt. Meine Freunde, die sich wohl schon mit leichter Resignation daran gewöhnt haben als erstes zu fragen „wo bist du denn“, die aber trotzdem immer da waren. Zu allen die immer da sind. Auf die eine und andere Weise. & ich glaube wir alle wissen, es wird mehr von diesen Kapiteln geben, mehr Geschichten aus fernen und nicht so fernen Ländern, die sich hier sammeln werden, mehr Bilder (die hoffentlich auch immer besser werden), mehr Anektoten und mehr Menschen auf anderen Kontinenten die zu Freunden wurden.

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