Schottland,Dundee - Besuch und Wohnungssuche

Es ist schlichtweg beeindruckend wie viele Freunde angekündigt haben nach Schottland auf Besuch zu kommen, aber überwältigend ist, wie viele es wirklich machen. So reiht sich auch Nils, mein gewohnter Reisegefährte aus Südafrika, der Türkei und China zu den Besuchern meines ersten Studienjahres. Erstklassige Gesellschaft egal ob in Philosophievorlesungen in denen Anika, Nils und ich in der Mitte zusammen sitzen und den ausschließlichen Block bilden, der sich meldet, als gefragt wird wer Kafka gelesen hat oder ob wir uns nach einem herrlichen Abendessen für gemütliches Hotel Ruanda und danach etwas unbeschwertes gucken entscheiden. Sonntagabend geht es in DCA obwohl wir nach einem herrlichen Kammerkonzert, welches mir die Idee gibt in einen der Uni-Chöre einzutreten, eigentlich ziemlich übermüdet sind. Und dann auf dem verschneiten Weg nach Hause durch das kaltstille Dundee schwärmen wir nur von Cloud Altas. Es soll mein Lieblingsfilm werden, obwohl ich mich grundlegend für keine „Lieblingsdinge“ entscheiden kann. Am Dienstag machen wir die Union unsicher und stellen fest, dass Stereo Tuesday möglicherweise ein Abend ist, denn man nicht nur ertragen sondern genießen kann, denn Swing wird hier zum Glück nicht wie gewöhnlich in der Union mit Radiomist verschandelt. Es ist schade, wie selten ich die Gelegenheit bekomme meine deutschen Freunde zu sehen, waren wir es während unserer Schulzeit doch gewohnt jede Woche zum Teil mehrfach Zeit miteinander zu verbringen. Aber heute, egal wie lang man sich nicht gesehen hat und egal wie kurz die Zeit zusammen dieses Mal ist: alles passt und wir kosten Freundschaft in vollen Zügen aus. Es ist einfach nur schön, dass manche Freundschaften bleiben ohne, dass man sich groß um sie kümmern müsste.

 

Langsam begeben sich die Studenten des ersten Jahres auf Wohnungssuche. Meine Pläne was das betrifft ändern sich mehrfach. Erst fragte Jackie ob ich mit bei ihnen dazu will, doch als sie eine geeignete Wohnung finden, welche nicht genügend Zimmer hat, nehme ich das wesentlich weniger schwer als sie. Ich muss mit meinen Freunden nicht zusammen Leben um die Freundschaft aufrecht zu erhalten. Zum Glück stimmt dem auch Anika zu, denn mit der entsteht die nächste Idee zusammen zu ziehen. Nachdem wir bei einem Besichtigungstermin versetzt werden gehen wir die Sache in den nächsten Tagen irgendwie halbherzig an. Und dann kommt in einem Nebensatz Peters die Information um die Ecke. Er sucht nach einem Mitbewohner. Ich war in seiner Wohnung und bin sofort Feuer und Flamme. Leider stellt sich heraus, dass obwohl Platz mehr als ausreichend vorhanden ist, Anika und ich nicht beide hier einziehen können.

Schuld daran ist ein Brand in einer Studentenbude vor ein paar Jahren auf Grund dessen ein Gesetz erlassen wurde, dass Wohnungen, welche von mehr als 2 Personen, welche nicht verwandt sind, bestimmte Auflagen erfüllen müssen. Feuermelder und Brandschutztüren gehören dazu und letztere in dieser schicken Bude zu installieren würde ein Verschandeln bedeuten. Aber glücklicherweise lässt auch das sich ohne komische Gefühle klären und so ist es abgemacht, dass ich bei Peter einziehen werde. Die Details über Untermiete bis zu meinem Einzug im September und ob ich Miete über die Sommermonate zahlen muss, werden zu einem späteren Zeitpunkt geklärt werden. Aber für den Moment bin ich einfach nur euphorisch über die Tatsache, dass ich direkt an der Tay leben werde.

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