England/Schottland, London/Edinburgh - Start zum Dasein als Delegations Manager

Ein Tag vor dem großen Start. Meine Erkältung, die ich mir wohl bei Southsides kalten Nächten eingefangen habe wird langsam besser. Immer noch verlangt mein Körper nach mehr Schlaf als ich ihm wohl in den nächsten Wochen zukommen lassen kann, aber irgendwie werde ich damit zu Rande kommen.

 

 

Freitagmorgen ging es mit British Airways von Stuttgart nach London Heathrow. Am Morgen verabschiede ich sowohl unseren zweiten Couchsurfer Christian aus Aachen/Mainz, welcher im Oktober nach Kamerun gehen wird als auch von Nico, mit dem ich seit über 2 Monaten nach einem Termin gesucht hatte. Nico lässt es sich nicht nehmen mich den weiten Weg zum Bahnhof zu fahren.

 

Nach einem überraschend leckeren Summerchickenspecial bei Burger Kind in London angekommen stelle ich fest, dass Heathrow nicht nur Name für den Flughafen, sondern auch für das umliegende Stadtviertel ist und mein Hotel somit ein Busshuttle entfernt ist. Das hat eindeutige Züge von der Geschichte unseres ersten Couchsurfers Christián aus Chile, der in München zum falschen Flughafen ging, so seinen Flug nach Barcelona verpasste und nur so zu uns kam um Stuttgart zu bestaunen. Doch meine Unwissenheit stellt zum Glück kein größeres Problem dar. Im Hotel angekommen beginne ich mich durch mein Handbuch durchzuarbeiten. Ich will mich vernünftig auf das Briefing am nächsten Tag vorbereiten und stelle eine Liste mit Fragen zusammen. Nach einigen Mittagsschlafstunden arbeite ich im Aufenthaltsraum weiter, zwar mit klassischer Musik in den Ohren um die vielen Spanier auszublenden, aber immerhin in Gesellschaft. Der Portier ist so freundlich mir nicht nur meine Verbindung raus zu suchen sondern mir sogar kostenlos Pläne aus google maps auszudrucken. Leider stellt sich heraus, dass London wirklich riesig ist und ich so gute 2,5h für den Weg zum Office einplanen muss. Dh kurz nach 6 aufstehen. Nicht meine Uhrzeit, aber immerhin verläuft der Weg problemlos.

Fidelma macht mein Briefing und ich fühle mich gut vorbereitet. Meine Tasche ist gefüllt mit Dokumenten und Infomaterial und ich trage ab jetzt 3 Handys durch die Gegend: mein deutsches, mein schottisches und ein Blackberry für die Arbeit. Auch mein Trip zurück verläuft unkompliziert und da ich ab Kings Cross abfahre bekomme ich sogar noch eine kleine Touristenattraktion: Gleis 9 3/4. Ein Mitarbeiter wurde abgestellt um die Fotowütigen in Zaum zu halten und es sieht fast so aus, als wäre dies sogar umsonst. Muss herausfinden ob meine Delegation auch zur Harry Potter Generation gehören, denn dann kann ich am London Tag vielleicht einen kleinen Ausflug einschieben.

Mein Zug nach Edinburgh kommt pünktlich und mit Sitzplatzreservierung.  4h40 sind wirklich nicht übel und verleiten mich dazu nie wieder über 13h im Bus von Dundee nach London verbringen zu wollen. Mein kränkelnder Körper verschreibt sich im Zug schnell dem Schlaf und so muss ich wohl ein weiteres Mal die Reise machen um die Landschaft in mich aufzunehmen.

Ich finde nicht den richtigen Bus zum Guest House und da Fidelma vorher meinte, dass ich mir ruhig ein Taxi nehmen kann, lasse ich das Backpacker Dasein und bin 8,4 Pfund später am Ziel. Eine Dusche, ein Abendessen beim Inder und dann mein 3er Zimmer.

 

 

Geschickter weise liegt der Botanische Garten nur einen Katzensprung entfernt, denn bei meinen beiden Aufenthalten in Edinburgh hatte ich es bisher noch nicht dorthin geschafft. Sogar die Sonne zeigt sich lange genug, dass ich zumindest den Pulli unter der Lederjacke ausziehe. Zwar schafft es das Wetter später wieder einmal den schottischen Spagat zwischen Regen und gleichzeitigem Sonnenschein zu liefern, aber als Sommer kann das trotzdem irgendwie durchgehen. Erst kürzlich habe ich angefangen mich in Botanischen Gärten umzutun und muss sagen, dass dieser hier wirklich toll ist. Immer wieder werde ich vom Duft überwältigt, was bemerkenswert ist wenn man verschnupft ist. Ich finde sogar die Muse wieder ein wenig mit meiner Kamera zu spielen und gönne dem Garten meinen Eintritt für das Glashaus, da der restliche Garten umsonst ist. Meine einzigen Kritikpunkte sind, dass sowohl das Joggen als auch Picknicken im Park nicht gestattet sind. Ein modernes, toll designtes Eingangsgebäude bildet den Abschluss meines Rundganges. Ich stolpere in eine Fotoausstellung, welche sich zur Hälfte aus dem Tierleben Schottlands und zur anderen durch die Taten der schottischen Soldaten zusammen setzt. Wäre ich mit meiner gewohnten Energie ausgestattet hätte ich mich auch sicher länger mit den anwesenden Soldaten unterhalten, aber so geht es zum Schlafen und anschließenden Arbeiten zurück ins Guest House. 

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