Schottland, Edinburgh; Celtic Heritage Tag 1 - von einer Gruppe mit 51 Menschlein & von Schafen und Ziegen

Frühes Aufstehen ist bei strahlend blauem Himmel weniger schwer. Mit der etwas labilen Internetverbindung im Frühstücksraum stelle ich fest, dass meine Delegation mit über 2h Verspätung gestartet ist. Sie sollten in der Lage sein einiges davon reinzufliegen, aber unseren engen Zeitplan wird es wohl beeinflussen. Da Sack und Pack aber schon gepackt sind entscheide ich mich, lieber auf Nummer sicher zu gehen und trotzdem schon den Bus um 7 nach 7 in die Stadt zu nehmen.

Wenig später am Flughafen versuche ich dann mich mit einem ‚wake up‘-Song anzufreunden und arbeite einen weiteren Teil meines Informationsmaterials durch. Und ich stelle fest, dass die Ankunftshalle wohl einer der schönsten Orte überhaupt zum Warten ist. Die Freude und die Überschwänglichkeit, die man hier zu sehen bekommt entschädigt für einen frühen Morgen und lange Wartezeit. Es wird immer später, dass wir bedeuten auch das Mittagessen könnte knapp werden. Später stellt sich heraus, dass wir über eine Stunde verspätet zum Restaurant kommen werden. Bei einer Gruppenstärke von 50 plus Fahrer ist das eine ziemlich stressige Angelegenheit für ein kleines Restaurant und jedweder Stress, der irgendwie mit meine Delegation in Zusammenhang steht wird die kommenden drei Wochen an mich gehen. Ich lerne meine Lektion einfach so früh als möglich eine Verzögerung anzusagen, auch wenn man zu dem Zeitpunkt möglicherweise noch nicht einmal eine voraussichtliche Ankunftszeit hat.

Aber als dann meine Delegation auftaucht und wir in der kleinen Ankunftshalle alle Widrigkeiten wie Toilettenbesuch, verlorengegangenes Gepäck und Geldwechsel hinter uns gebracht haben, atme ich langsam auf. Ich fühle mich immer noch sehr angeschlagen und ich weiß, dass ich mir selbst etwas Zeit zugestehen muss in meine verantwortungsvolle Rolle, ihre Besonderheiten und Tricks hinein zu wachsen.

 

Doch je länger ich mit meiner Delegation und vor allem meinen Leadern und meinem Fahrer verbringe, desto mehr habe ich das Gefühl, dass ich ungemeines Glück hatte. Ich umschiffe ungehaltene Restaurantbesitzer, ein Systemfehler in der Gruppenbuchung und bekomme jeden Tagesordungspunkt, wenn auch in gekürzter Form, über die Bühne. Übermüdet und mit nur wenig Zeit sind nicht gerade optimale Voraussetzungen um das wunderschöne Edinburgh zu genießen. Aber meine 14 bis 18 Jährigen schlagen sich tapfer. Doch vom Informationsinhalt wird heute wenig weiter gegeben werden, denn auf der 3h Fahrt zum Hotel wird es schlafend still im Bus.

45min enge, gewundene Straße führen uns zum Loch Rannoch inmitten von schottischer Klischee Landschaft. Die Schafe am Wegesrand stiften den Spruch des Tages an „Sind das Schafe oder Ziegen? Oder halt was ist eigentlich der Unterschied zwischen den beiden?“ Antwort Leader Linda:  „Die einen machen Bäääääh und die anderen machen Määääääääääh“.

 

Das Hotel ist beeindruckend und als ich in mein Einzelzimmer mit Doppelbett und Blick aufs Wasser komme entfleucht mir ein ‚wow‘. Wir halten das erste Meeting der Organisationsebene kurz, denn Jetlag und anstrengende Flugreisen stecken meiner Delegation in den Knochen. Doch vor 1 Uhr komme ich trotzdem nicht ins Bett. Obwohl ich fix und fertig bin freue ich mich sehr auf den nächsten Tag. Die Zusammenarbeit mit meinem Team soll einfach so wunderbar weiter gehen, denn auch wenn manch einer von ihnen ab und an eine Meinung äußert, welche ich nie teilen könnte, so verstehen sich doch alle als Teil eines Teams und haben eine Diskussionskultur. Das Abendteuer Manager von 49 Amerikanern aus California und Texas kann beginnen. 

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