Irland, Killarney: Celtic Heritage Tag 12 - Bootsfahrt, Kutschfahrt und hitzegeschädigter Service

Bis nachmittags verbringen wir unsere Zeit in der wunderschönen Landschaft des Nationalparkes. Erst gibt es eine Bootsfahrt, welche mich trotz der sehr verschiedenen Landschaft ans Okovangodelta erinnert. Doch die Inseln vor uns und die Landschaft erinnern mehr an eine Drehort für „Jurassic Park“ oder „Lost“. Die Sonne brennt vom Himmel und ich verhülle mich in meinem Schal. Zu gerne würde ich in der Feen und Elfenkulisse mit dem Fahrrad auf Einhornjagt gehen. Nach dem Mittagessen (mal wieder Sandwiches!) geht es dann auf Pferdekarren zum Gap von Dunloe. Die Berge strecken sich vor uns und bei der Hitze wird es auch den Pferden irgendwann zu viel. So stapfen wir alle eine Weile den Berg an. Ich muss zugeben, dass mich die Berglandschaft entfernt an Südafrika erinnert. Das sehr stimmige Tagesprogramm wird nur durch die schwere allergische Reaktion einer Schülerin auf Pferde getrübt. In Kombination mit dem ausgerenkten Zeh von gestern, der immer noch behumpelt wird und einem Mädchen, welches schon seit 3 Tagen über Atemnot und Druck im Kopf klagt, sammeln sich meine potentiellen Krankenhausbesuche. Aber selbst die angeschlagenen genießen die Aussieht und ich muss sagen, dass sich Irland wohl kaum hätte toller präsentieren können. Mal abgesehen von den Hotelverwirrungen und ähnlichem.

 

Wir sind auf der Rückfahrt als ich meinen MP3 Player nicht finden kann. Nachdem ich meine beiden Taschen ausgeleert habe bin ich mir ziemlich sicher, dass er auch nicht in meinem Backpack unten im Bus ist. Melanie schaut mich verwirrt an und ich erzähle ihr was ich vermisse. Als ich die Dose mit dem yellow submarine der Beattles beschreibe schaut sie auf und meint „ich weiß wo die ist, die liegt im Hotel an der Rezeption“. Ich bin zugleich total verwirrt als auch erleichtert. Am Morgen, als ich mich um alles Möglich andere gekümmert habe, habe ich auch Melanie zum Bezahlen ihrer Rechnung vom Vorabend geschickt. Und jetzt stimmt sie zu, dass sie genau da die Box gesehen hat. Also muss im Koffertrubel mein MP3-Player aus meiner Tasche gefallen sein. Ich rufe kurz im Hotel an und dann sagt Mark, dass wir grad um die Ecke sind dh er kurz umdrehen kann. Wie einen Preis schwenke ich meine gelbe Box als ich aus der Lobby zurück zum Bus renne. Gerade weil ich eben fast nie etwas verliere bin ich jetzt umso mehr beruhigt, dass alles noch da ist. Auf der 4,5 stündigen Fahrt schlafen wir erst fast kollektiv und schauen nach einem Eisstopp „Nachts im Museum“.

 

Nach langer Fahrt kommen wir durstig und hungrig in Dublin an. Unser Hotel liegt abseits in einem Industriegebiet. Es stellt sich heraus, dass das Hotel komplett verwirrt ist, wie viele Leute sie zu erwarten haben und unsere Zimmerliste von gestern Abend nicht berücksichtigt haben. So verteile ich dann spontan Zimmer, stelle fest, dass wir immer noch nicht genügend haben und dann sollen sich auch noch zwei meiner Schüler ein Bett teilen. Das geht aber nach den Regeln so gar nicht und am Ende müssen Karen und Melanie sich das Bettchen teilen. Beim Aussteigen aus dem Bus vertritt sich eine Schülerin dann noch ganz böse ihren Knöchel. Doch im Wochenenddienst kann mit in der Notaufnahme in Dublin gern mal 10h warten wird uns auf Nachfrage erklärt und dh das wir schneller sein werden, wenn wir sie erst nach der Fährüberfahrt nach Wales zum Arzt bringen.

 

Die Unfähigkeit des Hotels setzt sich auch beim Abendessen fort und mit fadenscheinigen Ausreden wird uns Wasser verweigert. Doch von dem einen Becher Cola wird keiner den Wasserverlust des heutigen Tages ausgleichen können und nachdem auch Melanies Diskussionskünste erfolglos bleiben fängt Karen die Selbstbedienung und Melanie und ich den Ausschank an. Es scheint die 35° tut den Iren nicht allzu gut. Zumindest denen die im Service für uns arbeiten sollten.

Mit den 3 medizinischen Vorfällen heute und der Tatsache, dass unsere Zimmerliste auch beim nächsten Hotel trotz Nachhaken meines Büros immer noch nicht richtig zu sein scheint, steht ein Abend mit Telefonaten und viel Papierkram an.

Später bin ich dann noch Zeckendoktor und beende meinen Abend mit Ryan und ganz vielen Dokumenten zusammen in der Lobby. Erst als dort alles zusammengeräumt wird sind wir fertig und können unsere Dokumente faxen lassen. Kurz nach 1 betrete ich das erste Mal heute mein Zimmer. Mit all den Ereignissen war ich bisher einfach nicht dazu gekommen. Doch ich bin mittlerweile über meinen Müdigkeitszenit und brauche eine Folge „Mad Man“ um schläfrig zu werden. Doch da wir um 5.15 aufstehen müssen um zur Fähre zu kommen wird das eben eine Nacht mit großen Schlafabstrichen werden. 

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