Südafrika, Durban, Happy Hippo - Abschied von Madiba und Rückkehr in sein Land nach 26h

Mein letztes Umsteigen ist beinahe minutengenau getimt, denn das Boarding beginnt, als ich am Schalter ankomme. Ich bin dem Grenzbeamten schon für einen zweiten Blick aufgefallen, da ich zu begeistert war zurück zu sein. Es ist seltsam und zugleich einfach nur wieder in Südafrika zu sein. Ich bin ungemein gespannt, war schon länger nicht mehr so nervös vor einer Reise, was auch damit zu tun hat, dass ich einem früheren Ich begegnen werde. Zum Glück holt Bradley mich ab und wir werden bis Weihnachten unseren Weg die 1900km runter nach Kapstadt bestreiten. Dafür hatte Lea mir noch schnell mein Navi in ein kleines Paket gesteckt und die Post es erstaunlicherweise innerhalb von drei Arbeitstagen von Kornwestheim nach Dundee gebracht.

Mein Südafrikaner ist eine Ecke spät dran, also postiere ich mich strategisch und sehe dem Willkommensspektakel zu. Da versteilen junge Leute tolle, frische Blumen um Werbung für KFC zu machen (Zusammenhang?) und „Tatsächlich Liebe“ hat recht mit der Einleitungssequenz, dass man nur zur Ankunftshalle gehen muss um zu sehen, dass Liebe in allen wichtigen zwischenmenschlichen Beziehungen zu finden ist.

 

Es braucht nur die Wärme trotz Wolkendecke, einen Spaziergang am Strand ( bei dem ich mir, wie sich später herausstellt, gleich mal einen herrlichen Sonnenbrand zuziehe), einen Kauai Smoothie, Tonic Water, ein Eis und Bradley um mich innerhalb von wenigen Minuten wie in einem anderen Leben zu fühlen.

Wir statten dem WM Stadium einen Besuch ab. Es ist überwältigend wie viele Familie hier auf dem Spielplatz sind, mit Longboards, Inlinern und Fahrrädern unterwegs sind. Es ist eine andere Seite Südafrikas und während eine Gedenkveranstaltung für Madiba Partymusik herüberstrahlt, schlendern Bradley und ich ums Stadium herum und dann aufs Dach. Erst vor wenigen Tagen ist Mandela gestorben und überall findet sich sein Bild. Sogar Subway spricht seinen Dank und Verehrung aus und hat ein Poster neben der Reklame hängen. An einer großen Wand neben dem Aufzug aufs Dach ist eine große Gedenkwand mit Madibas Bild. Die freudige Stimmun um uns herum passt irgendwie zu der allgemeinen Reaktion, denn Madibas Erbe wird gefeiert anstatt, wie einige befürchteten, dass das Land sich nach dem Tod des großen Idols ins Chaos stürtzt.

 

Als nächstes wollen wir in einem Einkaufszentrum einen der größten Kletterfelsen und eventuell auch die Wellenmaschine nutzen. Doch unsere Suche bleibt vergebens und die Jungs im Hurley Store klären uns auf. Man hat mal wieder typischerweise etwas wirklich faszinierendes und tolles abgeschafft. Die Welle ist sein fast einem Jahr aus, der Felsen seit wenigen Wochen weg. Verdammt schade!

 

Unser Backpacker Happy Hippo ist eine frühere Fabrikhalle. Die beiden Mädels in unserem 4er Doorm sind nicht zu gesprächig, aber nach eine Dusche, einen Mittagsschläfchen (26h insgesamte Reisedauer und vier Flüge haben ihre Spuren hinterlassen) gehen wir sowieso zum Essen aus. Auf die Florida Road, die kleine Schwester zur Long Street in Kapstadt. Wir essen typisches Durban Essen. Durban ist einer der größten Ansiedlungen von Indern außerhalb des Subkontinentes, dazu gibt es das neue dunkle Savanna (südafrikanischer Cider), das mundet. Zum Glück darf man in SA immer mit nach Hause nehmen, denn die Portionen sind mehr als reichlich und das Resteessen wird zum Highlight auf einem Roadtrip.

Wir beenden die Nacht auf dem Rooftop. Leider sind wir die einzigen, aber an sich ist es richtig schön hergerichtet und hat definitiv viel Potential.

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