Südafrika, Port St Johns, Amapondo Backpacker - vom uShaka Großstadtabenteuer in den Dschungel

Trommeln klingeln im Dschungel, vor dem Zelt tönt der Dschungel und das Meer rauscht. Wir sind in einem vollkommen anderen Südafrika als das, welches ich schon kenne. Die heute fünfstündige Fahrt hat uns von Durban durch Berge und beeindruckende Hügellandschaften hierher gebracht.

Am Morgen war ich aufgeschreckt, da es so hell war, dass ich dachte wir hätten unseren Wecker um 8 verschlafen und dann stellte sich heraus, dass es grad mal halb 5 war. Die Sonne geht hier im Sommer einfach so viel früher auf wie sie sich in Schottland nicht blicken lässt. Aber so hatte mein Körper immerhin den Eindruck um die 12 geschlafen zu haben. Mit einem Roibuschtee auf dem Dach beginnen wir dann den Tag mit einem Gespräch mit einem reisebloggenden Südafrikaner und einer Freiwilligen auf Frankreich. Sobald die Sachen ins Auto gepackt sind geht’s nach uShaka. Das ist eine Wasserwelt mit Rutschen integriert mit einer Art Sea World. Bradley und ich sind herrlich schlecht vorbereitet. Kein Handtuch dabei, keine Sonnencreme, nichts zu essen, aber jetzt sind wir schon da und drin. Also wird improvisiert. Und dann haben wir Spaß wie kleine Kinder. Es muss um die 5 Jahre her sein, dass ich das letzte Mal so viel gerutscht bin. Und coole und ausgefallene Sachen haben sie hier noch dazu. Unser einziges Problem ist, dass wir beide schon rot eingestrichen sind von der gestrigen Sonne und so möglichst schnell wieder aus ihr heraus sollten. Kurz bevor wir alle Rutschen durch haben funktioniert meine Koordination beim Einsteigen nicht schnell genug und ich schlage mir beide Ellenbogen an. Erst gehe ich darüber hinweg, kann meinen rechten dann aber kaum mehr bewegen. Wir rutschen noch zwei Rutschen fertig, dann ziehe ich mich um und stiefle zur Erste Hilfe Station um mir Betaisadona und ein Pflaster abzuholen. Eine Krankenschwester hilft mir, ich hinterlasse die Details des Unfalls und alles ist soweit gut. Zwei Tage später am Wasserfall in Port St Johns will ich das Pflaster erneut wechsel und finde ein Stück weißes Plastik in meinem Ellenbogen steckend. Nachdem ich es entfernt habe heilt die Wunde wesentlich besser und auch der Schmerz lässt bedeutend nach. Mir ist unbegreiflich wie die gute Frau bei reinigen der Wunde das hatte übersehen können und bin nur froh, dass ich dort keinen schlimmeren Unfall hatte.

Leicht lädiert geht es zum Aquarium Teil der Anlage. Ein riesiges Schiff liegt im Herzen des Geländes und erweist sich als ideal um die verschiedenen Aquarien zu beherbergen. Durch ein Schiff zu schlendern und Fische und Haie anzuschauen hat eine ganz besondere Atmosphäre und ist mein Highlight in uShaka. Leider hat der Park auch ziemlich kommerzialisierte Anteile und vermutlich werden die Tiere ziemlich gestresst durch die Menschen die hier in Käfigen in das Haibecken und mit Taucherglocken in das Fischbecken können. Wir wählen keine der beiden Optionen sondern gönnen uns ein Essen im Ocean Basket, wo der Reis immer noch viel besser ist als die Pommes und die Platter for One aus Seafood einfach nur herrlich.

 

Und dann geht’s für 5h auf die Straße. Vom heißen Durban kommen wir in die Berge und dort ist es für einen guten Teil der Fahrt sehr nebelig, was eine interessante Stimmung kreiert. Es ist einfach nur erstaunlich wie breitgefächert Südafrika aufgestellt ist, was Land, Leute, Natur und Eindrücke betrifft. Am Ende langen wir an einem Spar an und fast wie im Sommer, als meine amerikanischen Studenten in 10 Minuten durch den Supermarkt rennen mussten, durchkämme ich die Reihen in Windeseile bis um mich herum schon gewischt wird und Bradley vom Autobewachen kommt. Aber dafür haben wir jetzt einen Grundstock an Sachen, zu Trinken, Knabbereien aber auch Nudeln und Dosentomaten, dazu noch Obst um uns auf der Fahrt bei Laune zu halten.

 

Das Zelt ist aufgebaut, Bradley vor einer giftigen Spinne gerettet und ich hab in der herrlich mit Steinen und lustigen Aushängen dekorierten Dusche das uShaka Wasser und 5h Fahrt abgewaschen. Zum Abendessen gönnen wir uns das herrliche grüne Essen das hier serviert wird. Unsere Vorräte werden schon früh genug noch gebraucht werden. Das Tal das vor uns liegt ist wie aus einem Sci-Fi Film. Der Umzimvubu Fluss mündet hier braun und breit ins Meer. Rechts und links die steilen Hänge an steht der Dschungel und oben brechen braune Felsformationen aus ihm hinaus.

Mittlerweile hat sich Bradley auch einer Trommel geschnappt. Vorher meinte er noch er könnte mit den Jungs hier nicht mithalten. Der Amapondo Backpacker hat einfach einen tollen Vibe. Am Langerfeuer sitzen, ein Cider oder Bier und gleichzeitig Leute zu haben die einfach Bock haben zu Trommeln, während nebenbei Musik läuft und eine bunte Gruppe Pool spielt.

 

Auch hier weckt mich die Sonne früh, aber wir lassen den Tag langsam angehen und Frühstücken die leckeren Reste meines indisch-südafrikanischen Abendessens vom ersten Abend in Durban. Um 11 schließen wir uns einer Wanderung zum Wasserfall mit Felsenspringen und Rockpool an. Wir balancieren mit einer Gruppe von 10 über eine Wasserleitung durch einen Trampelpfad im Dschungel, sehen kleine Spinnen, eine große Krabbe und eine neongrüne Baumschlange.

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