Südafrika, Johannesburg - Kudu essen, mit Elefanten gehen & ein Bier in Soweto

 

Phoenix holt mich vom Flughafen hab. Sie ist neu beim Couchsurfing und hat den dementsprechenden Elan. Das zeigt sich gleich schon, als wir bei ihr Daheim ankommen, ich meine Sachen abwerfe und wir erstmal mit ihren Freunden (beide Männer Mitte/Ende 40, einer davon Amerikaner) Champangner aufmachen. Die Wohnung ist der Wahnsinn. Mit einer hohen Mauer mit stromgespeisten Abwehrkabeln ugeben ist ein Gebäudekomplex mit Pool, Garten, Garage und mehreren verbundenen Wohnungen. Dem Gelände und der Fasade würde eine fürsorgliche Hand gut tun, aber in der Wohnung selbst fehlt diese nicht. Sie ist schön eingerichtet, sauber, hell (da sie auf der Höhe der Drähte auf der Mauer liegt) und ich fühle mich direkt wohl. Nach einer Dusche in meinem eigenen Bad, in dem mit Handtücher hingelegt wurden, gehen wir in die Stadt essen. Es gibt Wild und ich bin ganz angetan von meinem Kudu, den Vorspeisen, die geteilt werden und dem Wein. Man bemalt uns das Gesicht und es zeigt sich eindeutig, dass wir an einer besseren Adresse sind. Mein Abendessen darf ich nicht zahlen. Am Abend liegen wir dann noch zusmmen auf den Sofas und schauen einen der neuen Enterprise Filme. Alle schlafen ein, nur ich erlebe das Ende und verziehe mich dann auf meine Luftmatratze. Die verliert über Nacht leider Luft, aber mich bekümmert das wenig, denn am Morgen steht Programm an. Phoenix will mir bis zum meinem Abflug am Abend am liebsten noch so richtig viel zeigen. Also fahren wir los. Mir war nicht klar wie weit wir zu dem Elefantenpark fahren würde zu dem sie will, aber wir unterhalten uns angeregt, hören Musik und ich nehme die Landschaft in mich auf. Irgendwie scheint es sinnig, dass der Krüger Nationalpark nicht allzu weit weg ist.

 

Als ich an der Auffangstation für Elefanten ankommen, darf ich auch hier nicht zahlen. Wir bekommen einen Votrag über Elefanten, dürfen sie dann füttern und nach einem Ortswechsel auch anfassen, zum Abschluss gehen wir dann mit dem Elefantenrüssel in der Hand eine Runde um den Platz spazieren. Interessant ist das, aber ich stell für mich fest, dass ich Tuchfühlung mit wilden Tieren nicht brauche. Phoenix ist ganz hingerissen. Beim Mittagessen darf ich mich endlich erkendlich zeigen und unsere indischen Speisen bezahlen.

Wir fahren zurück in die Stadt und zum Apartheitsmuseum. Phoenix fragt ob sie draußen bleiben darf, denn das Museum würde sie immer so traurig machen. Leider habe ich nur eine gute Stunde bis es zu macht und ich hätte gerne noch viel mehr Zeit gehabt diese toll gemachte Ausstellung intensiver zu bestaunen. Meine Eintrittskarte sagt Nicht weiß und den Eingang nehme ich dann auch. Innen gibt es viel Interessantes zu lesen, die Filmaufnahmen faszinieren mich am meisten. Die Sonderausstellung über Mandela wäre allein schon über eine Stunde wert. Aber ohne irgendeine Ansage wird dann um kurz nach 5 einfach das Licht ausgemacht. Das Museumsgebäude ist toll, aber wie üblich gibt es wenige Fenster. Nur mit Hilfe der Notbeleuchtung findet man seinen Weg heraus und ich denke mir, dass man sowas in Europa dann auch wieder nicht machen würde, bin aber mehr amüsiert als verstimmt.

Phoenix wartet im Auto und schlägt vor jetzt noch Soweto zu Mandelas Haus und auf ein Bier zu fahren, hervorragender Plan wie ich finde. Ich muss mir aktiv sagen, dass die schwarze Einheimische wohl wissen wird, dass wir hier mit unseren Taschen einfach so durchs Township spazieren können. Eine Runde zu Laufen und beim Schüleraufstandsdenkmal vorbei zu schauen erweist sich dann auch wirklich aus vollkommen problemlos. Insgesamt bin ich wirklich positiv angetan von den Entwicklungen ,die ich zweieinhalb Jahre nach meinem Weggang beobachten kann. Zum Abschluss des Tages trinken wir noch ein Bier im buten Treiben von Soweto und dann werde ich noch zum Flughafen gebracht. Dies ist wieder einmal so eine herrliche Couchsurfing Geschichte und mit Wärme und Sonnenstrahlen aufgetankt geht es zurück in den Winter in Europa.

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