Niederlande, Amsterdam - World Press, Hausfund, Kunst & Hamlet

 

Amsterdam ist einer dieser Flecken Erde, die ihren guten Ruf und das hohe Touristeninteresse vollauf verdienen. So wie ich Bali sage, wenn mich jemand fragt wo muss man in Asien hin muss solange es Nebensession ist, so würde ich Amsterdam zusammen mit London nennen, wenn man mich nach Städten in Europa fragt. Amsterdam macht es einem leicht sich wohl zu fühlen und das obwohl in meiner Woche dort fast jeden Tag Regen fällt. Im Stadtbild finden sich keine übergewichtigen Menschen. Kann gut sein, dass das vom vielen Fahrrad fahren kommt in jedem Fall ist es aber ein vollkommen konträres Stadtbild zu Schottland.

Nach kleineren Problemen mit meiner Kreditkarte, die mich den ersten Tag ohne Geld in der Stadt lassen, macht Amsterdam es mir einfach mich wohl zu fühlen. Das hängt zum einen mit meiner Lotta, die mich herrlich bekocht und mir schlichtweg ein Zuhause gibt, und zum anderen mit dem herrlichen Kulturangebot der Stadt zuammen.

Als ich am ersten Tag durch die Gegend streife finde ich die diesjährige World Press Ausstellung. Die letzten drei Jahre habe ich es immer geschafft diese zu sehen und bin jedes Mal wieder begeistert. Ich habe mein ipod Spielzeug dabei und kann daher die zur Ausstellung gehörende App herunterladen, bei der zu einigen Bildern die Fotographen selbst Geschichten erzählen. Neu ist auch, dass Dokumentarfilme mit ausgezeichnet werden. Ich verbringe an die vier Stunden in dem Kirchengebäude und staune, fühle und lasse mich von den Geschichten in Bildern und Film einnehmen.

 

Was sich in Amsterdam allerding schwierig gestaltet ist die Bargeldbeschaffung. Man auch in der Innenstadt mal gut und gerne 45min nach einem Bankautomaten suchen kann. Am Ende kenne ich die Örtlichkeiten ebensogut wie die kostenlosen Toiletten. Ich kann es nur absurd finden, dass man in einem Pub etwas trinken geht und dann für die Toilette trotzdem bezahlen soll. Das macht sich bei drei Nieren dann echt nicht ganz nett. Der Club in den wir an einem Abend weggehn hat zwar keinen Eintritt dafür holen Lotta und ich uns dann aber eine Toilettenflatrate. Leicht sonderbar muss ich das finden. Lottas Freunde nehmen mich herrlich schnell mit in ihren Kreis auf. Das drückt sich beim in der Gruppe tanzen und auch in dargereichten drinks aus. Ein Teil der Truppe zieht weiter, aber wir bleiben mit zwei Jungs bis in die frühen Morgenstunden und da ich zwischendurch auch größere Mengen Wasser trinke, um die Hitze und das fast durchgehende tanzen auszugleichen, nutzen wir auch die Flatrate aus. Irgendwie ist es schön dann mit dem Fahrrad nach Hause fahren zu können. Das braucht zwar eine Weile, dafür bekommt man ein Stückchen Sport und frische Luft für den Kreislauf gleich dazu. Und die guten lernwilligen Studenten die wir sind schaffen es dann am nächsten Tag nach herrlichem Frühstück ins Wiederstandsmuseum. Die Qualität der Museun ist schlichtweg beeindruckend. Und mir wird schnell klar, eine Woche reicht für Amsterdam bei weitem nicht aus.

 

Lotta hat gut zu tun, hat sich aber das Wochenende frei genommen und wir durchstreifen zusammen die Stadt. Moderne Kunst in tollem Gebäude geschaut, eine Fotoausstellung aus die Südafrika führt uns in Marasaille Haus, welches Lotta und ich gerne geschenkt bekommen würden. Mitten in der Stadt, wunderschöner Altbau mit ihen Decken und Fenstern, verwinkelte Treppenaufgänge führen in halb versteckte Zimmer. Wir haben uns verliebt.

Trotz einiger Besucher hat Lotta noch keine Grachtenfahrt gemacht, das müssen wir also nachholen und ich bin eh gerne bereit, meine Amsterdam 72h Karte voll auszunutzen.

Sogar ins Theater geht es. Auf Niederländisch. Zum Glück ist es eine Hamletinszinierung und somit komme ich trotzdem ganz gut mit. Die Inszenierung ist herrlich, die Schauspieler hervorragend und unsere Plätze ganz vorne toll.

Und nach Jahren, wo ich jede Körperweltenausstellung immer knapp verpasst habe, hole ich das hier endlich nach. Ich finde es interessant und faszinierend, bin aber weniger überrascht oder bewegt als ich nach den lauten Kritiken erwartet hätte.

Auch wenn es Lotta bald in andere Gefilde verschlagen wird, so muss ich doch in jedem Fall hierher zurück kommen. Amsterdam du hast es mir angetan.

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